1.) Im RBB-Inforadio und vielen anderen wichtigen deutschen Medien hieß es am 21.2.2018 mit Blick auf die Kämpfe um die syrische Stadt Ost-Ghouta, dabei seien auch viele „unschuldige Zivilisten“ getötet worden.
Darf man fragen, ob es auch andere Zivilisten gibt? Also „schuldige“? Die Frage zu stellen heißt, sie zu beantworten – der Ausdruck scheint mir eine Doppelung im Sinne einer Tautologie oder eines Pleonasmus, um die tragischen und traurigen Sachverhalte emotional deutlich zuzuspitzen. Nicht zuletzt wohl, um die Schuldfrage ein weiteres Mal zu klären.
2.) Ebenfalls im RBB-Inforadio war am 21.2.2018 wie in vielen anderen Medien angesichts von Dieselskandal und Luftverschmutzung die Rede davon, „nun drohen in den Innenstädten Fahrverbote“. Warum bitte sollten die „drohen“? „Drohen“ ist ein klar negativ besetztes Verb, „drohen“, das tun praktisch nur negative Dinge wie Erdbeben, Epidemien, Wirbelstürme oder Fluten. Die Fahrverbote aber dürften für die meisten Menschen viel mehr Gutes als Schlechtes bringen, nämlich weniger Luftverschmutzung. Okay, aus Sicht mancher Autofahrer und vor allem aus Sicht der Autoindustrie wäre das „natürlich“ sehr schlecht. Aber hey, warum deren Sichtweise und deren Interessen absolut setzen? Wir können doch einfach sagen – Fahrverbote stehen bevor (oder an oder ins Haus). Alles viel sachlicher als dieses oft gesagte, aber dennoch unsägliche „Fahrverbote drohen.“