Vergangenen Dezember ist das Weiße Haus Pinterest beigetreten. Eine politische Institution auf einem Online-Portal? Noch dazu auf einem, dass von vielen vor allem als digitale Pinnwand für Mode, Einrichtung und Rezepte wahrgenommen wird? Was auf den ersten Blick irritieren mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als konsequente Fortsetzung einer umfangreichen Online-Strategie, die das Weiße Haus heute zu einer der am besten vernetzten politischen Marken in den sozialen Medien macht. „Netzgeflüster“ nennt drei Gründe für den Erfolg.
von RAYK NEUBAUER
1. Unterschiedliche Dienste unterschiedlich nutzen
Macon Phillips, Chef für Digitale Strategien im Weißen Haus, sieht klare Unterschiede in der Verwendung unterschiedlicher Netzwerke. So eigne sich Facebook gut für die Verbreitung umfangreicher und hochwertiger Inhalte, während Twitter stärker auf öffentliche Debatten und direktes Feedback ausgelegt sei. YouTube hingegen werde vom Weißen Haus dazu genutzt, um komplexe Vorgänge zusammenzufassen und Themen in der Tiefe zu behandeln. Auf diese Weise bespielt das Online-Team des Weißen Hauses jedes ihrer genutzten sozialen Netzwerke mit unterschiedlichen Inhalten – nicht zwingend für unterschiedliche Zielgruppen, jedoch für unterschiedliche Nutzungsgewohnheiten.
Dabei sei man sich darüber im Klaren, dass die eigenen Inhalte und deren Verwendung nach ihrer Veröffentlichung nicht mehr in der eigenen Hand lägen. Zwar gebe es Kommunikationsziele, die man verfolge, letztlich könne man die Wege, um diese zu erreichen, aber nicht in Stein meißeln. Phillips: „Im Zeitalter der sozialen Medien ist man lediglich ein Teilnehmer. Es ist nichts, was man kontrollieren könnte.“
Quelle: „The White House“ YouTube, 02.02.2012