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von Nadine Wagenaar

Von „Sierra“ über „Earlybird“, „Hudson“ und „Valencia“, „Brannan“ und „Lo-Fi“…; Nutzer der kostenlosen Fotosharing-App Instagram wissen Bescheid. Circa 40 Milliarden Fotos werden am Tag durch die App im Netz verbreitet¹, mit einem einfachen Klick durch einen der oben genannten Farbfilter stilsicher entfremdet und anschließend fröhlich mit anderen Nutzern geteilt. Wo sich bereits oftmals die Frage nach dem Sinn diverser, durch Instagram verbreiteten Schnappschüsse gestellt wurde, ist nun akutes Fremdschämen angesagt, denn Ende Juni wurde die allseits beliebte Fotoplattform um eine Video-Funktion erweitert.

http://www.youtube.com/watch?v=KkDkDjMOFa8

(Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=KkDkDjMOFa8, zugegriffen am 08.07.2013)

Im Jahre 2010 hätten sich die beiden Gründerväter Kevin Systrom und Mike Krieger wohl kaum vorstellen können, dass sich die von ihnen entwickelte Fotosharing-App zu einem riesengroßen Erfolg entpuppen würde; Die Konkurrenz an Foto-Apps ist vielzählig und bis auf 19 verschiedene Farbfilter stellt Instagram keine weiteren, herausragenden Funktionen für die Bildbearbeitung bereit. In Zeiten des ständig „liken“, „posten“ und „sharen“ wollen, verhalfen neben der unkompliziert gestaltete Benutzeroberfläche, eher die Möglichkeit die bearbeiteten Fotos parallel auch auf Facebook, Twitter, Tumblr, Flickr und Foursquare einzustellen zu können, zu dem weltweiten Erfolg der App. Inzwischen kann Instagram bereits 130 Millionen Nutzer (Stand2013) ² verzeichnen und wurde vor einem Jahr für rund 800 Millionen Dollar³ von dem Großkonzern Facebook aufgekauft.

(Quelle:http://www.youtube.com/watch?v=-waJH2lUJ5M, zugegriffen am 13.07.2013)

Facebook erweitert Instagram

Wie Facebook Gründer Mark Zuckerberg auf einer Pressekonferenz am 20.06.2013 mitteilte, sei es nach über 16 Milliarden auf Instagram geteilten Bildern⁴, Zeit für eine Erweiterung gewesen. Demnach können Nutzer in Zukunft ihre mehr oder weniger spannenden Gegebenheiten des Alltags nicht mehr nur ausschließlich in Bildern festhalten, sondern ebenso mit 3 bis 15 sekündigen Videos die Welt begeistern. Nach alter Instagram-Manier stehen diverse Farbfilter zur Verfügung, die dem Video zu guter Letzt das besondere Etwas verleihen.

(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=IajwHAKB3DQ, zugegriffen am 13.07.2013)

Laut Kevin Systrom sei die Video-Funktion schon vor Jahren angedacht gewesen, aber nicht umgesetzt worden.⁵ Zufälligerweise erinnert die neu eingeführte Funktion jedoch stark an den aufstrebenden Kurzvideodienst Vine; Mit der im Jahre 2012 von Twitter übernommenen App können sechssekündige Videoschleifen erzeugt werden, welche anschließend auf Social-Media-Plattformen geteilt werden können.⁶ Vine wurde von privaten Nutzern, als auch von Unternehmen, welche den Videodienst für ihre Werbekamapagnen nutzen, sehr gut angenommen. Nun beginnt erneut der Kampf zwischen dem weltweit größten sozialen Netzwerk Facebook und dem Nachrichtendienst Twitter. Mitte Juni dieses Jahres führte Facebook bereits die sogenannten Hashtags ein, welche seit je her charakterisierend für Twitter sind.

Doch darüber wollen wir im Moment hinweg schauen, denn immerhin sorgt die neue Video-Funktion dafür, dass sich wieder einmal mehr über Nonsense im Internet amüsiert werden kann…

Film ab!

An den Stars und Sternchen ist die Einführung der Video-Funktion natürlich nicht vorbei gegangen; Selbstvermarktung ist durch Facebook, Twitter und Instagram einfach wie nie zuvor und soziale Plattformen sind das A und O, um auf gekonnt sich aufmerksam zu machen, neue Fans zu gewinnen und diese bei Laune zu halten. Mit ihrem „Booty Pop“ veröffentlichte die tanzwütige Stilikone Madonna auf ihrem Instagram-Profil als eine der ersten ein Video und will ihren Anhängern wieder einmal beweisen, wie knackig sie mit ihren 54 Jahren ist. Zugegeben, von der Queen of Pop ist man besseres gewohnt. Auch Teenie-Schwarm Justin Bieber beglückt seine Fangemeinde mit einem selbstgedrehten Video, doch selbst die Bild gibt zu:

„Justin Bieber (19) bewegt sich normalerweise wie ein junger Gott vor der Kamera – Hüften kreisen lassen, Mädchen-Herzen brechen. Sein erstes Instagram-Video ging dagegen voll in die Hose […]“