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Shareconomy – LBS macht’s möglich, © Victoria Jodl

von Victoria Jodl

Wie oft benutzen Sie Ihre Bohrmaschine im Jahr oder tragen Ihre Profi-Skiausrüstung auf die Piste? Wir haben zu viel und nutzen zu wenig, diese Tatsache führt zu einem neuen Trend, der die Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren soll – Die Shareconomy. Das Kunstwort „Shareconomy“ setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen „sharing“ und „economy“ und erklärt somit das Zusammenspiel von teilen und wirtschaften.

Leitmotive dieser neuen Bewegung sind „Nutzen statt Haben“ und „Teilen statt Besitzen“. Ganz neu sind diese ehrwürdigen Gedanken sicher nicht, denn schon zu biblischen Zeiten sagte Jesus „Geben ist seliger als nehmen“¹. Die Menschen haben daraufhin festgestellt, dass es durchaus profitabel ist, Hab und Gut mit anderen zu teilen. Geteilt wurde demzufolge schon immer, doch um zur Shareconomy zu werden bedurfte es dem Internet. Eine Studie des Bitkom zeigt, dass bereits 83 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland online digitale Inhalte „teilen“².

Das ständige Online-sein der Gesellschaft (ermöglicht durch mobile Endgeräte) führt dazu, dass Anbieter und Nachfrager direkt und zu jeder Zeit zusammengeführt werden können. Verantwortlich dafür sind Location Based Services (LBS). Standortbezogene Dienste stellen positionsabhängige Daten für den User bereit, die für ihn selektiv relevant sind. Es können Dienste erbracht werden, die unmittelbar mit dem Standort des Nutzers in Verbindung stehen.

Standortbezogene Dienste unterstützen uns bei folgenden Sachverhalten³:

• Sie schaffen Orientierung (Navigation), wo bin ich?
• Sie lokalisieren Orte und Gegenstände (Tracking Services), was befindet sich um mich herum?
• Sie suchen nach Personen und Objekten (Ortung), wo finde ich was?
• Ergebnisse können durch LBS identifiziert werden, was passiert wann und wo?

Die effektivste Möglichkeit Standortbezogene Dienste in Anspruch nehmen zu können, ist die eigenständige Ortung über Smartphones und Tablets mit integriertem GPS (Global Positioning System). Nach Aktivierung werden die Standortkoordinaten an einen Server übermittelt, der wiederum Informationen über den Standort an den Nutzer zurück, auf das Endgerät schickt⁴. Die praktischen Anwendungsmöglichkeiten könnten Gründe für die breite Bekanntheit und Nutzung von Location Based Services in der Gesellschaft sein.

TNS Infratest hat gemeinsam mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. eine Studie durchgeführt, die diese Annahmen bestätigt⁵. Untersucht wurde das Nutzungsverhalten von 2.000 über 14-Jährigen.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

Ergebnisse der TNS Infratest Studie, © Victoria Jodl

Standortbezogene Dienste verhelfen Shareconomy zum Durchbruch

Momentan sprießen neue Sharing-Plattformen, wie Pilze aus dem fruchtbaren Internet-Boden. Die Chancen und Möglichkeiten, die uns Standortbezogene Dienste bieten, sind für die neue Shareconomy besonders wichtig. Einer der größten Märkte im Sharing ist das Car-Sharing. Neben dem herkömmlichen Business-to-Customer (B2C) Car-Sharing gibt es nun auch das Peer-to-Peer Car-Sharing. Im privaten Peer-to-Peer Car-Sharing kann ein Fahrzeughalter sein Auto über eine Internet-Plattform oder App zur Nutzung für kürzere Zeiträume anbieten. Gerade in Großstädten und Ballungszentren ist es häufig unpraktisch ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Die Unterhaltungskosten sind hoch, Parkplätze sind knapp und für kurze Strecken bietet der öffentliche Nahverkehr eine schnelle Alternative.

Das private Car-Sharing präsentiert für beide Seiten eine Vielzahl von Vorteilen:

• Unterhaltungskosten für den Vermieter verringern sich durch Einnahmen aus der Vermietung.
• Mieter gewinnt an Mobilität und kann für kleines Geld ein Auto mitnutzen.

Dieses neue Konzept wird uns durch Location Based Services ermöglicht, denn nur durch die Übermittlung der beschriebenen GPS-Daten, können passende Fahrzeuge in der unmittelbaren Umgebung der Interessenten ausgemacht werden.

tamyca führt das Rennen um die erfolgreichste private Car-Sharing-Plattform an!

Eines der führenden Konzepte für privates Car-Sharing ist die Plattform tamyca, welche auch als App erhältlich ist. Die Idee zu tamyca wurde im Sommer 2010 geboren, schon im November 2010 ging die Seite online. Die Studenten und Absolventen in den Bereichen Informatik, Marketing, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen trafen im Rahmen der Veranstaltung „3 Day Start-Up“ an der RWTH Aachen aufeinander und beschlossen die Umsetzung dieser zukunftsweisenden Idee⁶. „Ich möchte privates Carsharing zu einem festen Bestandteil des Mobilitätsmixes in Deutschland machen – und das nicht nur, weil Teilen sinnvoll ist, sondern weil es Spaß macht.“ So der Tamyca Geschäftsführer Michael Minis⁷. Mit dieser Aussage bringt er Shareconomy, Car-Sharing und Location Based Services optimal überein.

Wie Tamyca im Detail funktioniert zeigt der folgende kurze Clip:

Quelle: http://vimeo.com/17948479, Zugriff: 05.07.2013

Shareconomy, ein nachhaltiger Schritt in Richtung Zukunft

Die Symbiose aus Fortschritt in Technik und Internet lässt immer mehr Möglichkeiten zu, wie wir unser Leben vereinfachen und uns erleichtern können. Durch den Schritt in Richtung Shareconomy können wir die Zukunft nicht nur effizienter gestalten, sondern auch Nachhaltiger. Man muss nicht alles selber besitzen, oft reicht es schon, wenn man sich über Location Based Services darüber informiert, wer in der Nachbarschaft genau das zur Verfügung stellt, was einem gerade fehlt. Alles wird natürlich weiterhin nicht geteilt. Partner und Zahnbürste bleiben da wo sie sind – bei uns.