Stuffle-Hier geht´s zum Flohmarkt 2.0.

Flohmarkt ist immer und überall, aber vor allem in Ihrer Nähe. Mit der Stuffle-App können Sie Schätze aus der Hosentasche zaubern und Schätze in der Hosentasche finden. Feilschen wird mobil gemacht. Es trennen Sie allerdings nur wenige Berührungen vom Handschlag. Die Übergabe und Bezahlung in der Nachbarschaft endet immer gleich: Mit einem „Real Deal“!

von Gwendoline Hubert

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© Gwendoline Hubert

Auf diese Weise sieht es auch der Macher Morten Hartmann, welcher die ganze Welt als einen Marktplatz begreift.1 Die Applikation des Unternehmens Stuffle.it bildet einen Neologismus aus den Wörtern „Sale“ und „Stuff„. Das Versprechen: „Find great Stuff nearby. Mit Stuffle wirst du in Nullkommanix deine Sachen los und entdeckst tolle Angebote in deiner Nähe.

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=JWgTYejTJh0, Zugriff am 12.07.2013.

Das Segment mobiler Kleinanzeigenmärkte boomt und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Werbeindustrie nicht mehr international, sondern lokal nach Potenzial sucht. Weitere Anbieter von All-Time-Flohmärkten auf mobilen Endgeräten sind das österreichische Shpock und Osom aus Schweden.2 Das Hamburger Start-Up hat sich allerdings den Titel „First-into-Market“ als erster mobiler Flohmarktbuden-Bauer nach amerikanischen Vorbild gesichert. Gelauncht am 9. Mai 2012 mit dem Ziel eine große User-Base aufzubauen. 3 Preisgekrönt und mit mehreren Finanzspritzen versehen bleibt  die weitere Existenz des Flohmarkt 2.0. eine Frage der Attraktivität von Location-Based-Services für die Nutzer. 4 Bis ein Erlösmodell gefunden ist, muss das Stuffle-Team in Marketing investieren. Indem sie Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook, Pinterest bespielen und Events veranstalten, distanzieren sie sich von klassischer Werbung. 5

Stuffle als Location Based Service

Im Fach-Jargon ist Stuffle eine App, welche „unlimitiert viele hyperlokale C2C-Marktplätze“ anzeigt. Das bedeutet, dass eingestellte Gegenstände mit Geo-Tags versehen werden und sich abhängig vom Aufenthaltsort des Nutzers eine neue Ansicht generiert. Der Focus liegt dabei gerecht der Markt-Atmosphäre auf dem Stöbern nach der neuen Obsession wie Inspiration. 6 Die App ist deshalb kein Tool zum Vergleichen von Produktdaten, sondern ein Trigger für den Spontankauf.7

stuffle 8© Stuffle

Es besteht kein Interesse an Profi-Sellern, das wird spätestens bei der Eingabe der Kaufbeschreibung deutlich. Diese macht sich die Vorteile des Micro-Contents zu eigen, denn sie ist in Tweed-Länge abzugeben. 8 Auf diese Weise wird wenig Aufmerksamkeit beansprucht, dennoch kann der Besucher die bevorzugte Information konsumieren. Den Machern ist es trotz der Digitalisierung gelungen, am Grundprinzip der Freizeitbeschäftigung Flohmarkt nicht zu rütteln, sondern hilft auch der mobilen Generation dabei den Kopf frei zu schalten. Wem dabei gleich die Zielgruppe der Digital Natives in den Sinn kommt, hat weit gefehlt. Das bunte Treiben auf dem mobilen Flohmarkt wird von 175.000 aktiven Anwendern im durchschnittlichen Alter von 25 bis 35 Jahren verursacht. Diese erlauben auch die Beantwortung der kindlich gestellte Frage:

„Was wäre, wenn immer Flohmarkt ist?“

Laut Gründer werden genau dann Angebote im Gesamtwert von 12,5 Millionen Euro unterbreitet und Waren im Wert von 2,5 Millionen Euro umgeschlagen. 9 Die Nutzer-Zufriedenheit wird durch ein stetig steigendes Handelsvolumen gezeigt. Den Machern ist es gelungen die E-Commerce Lücke zwischen Befriedigung der mobiltätsbedingten Bequemlichkeit und dem Entzug der kaufbegleitenden Gefühlswelt zu stuffeln.10

Das bessere Ebay oder wie man eine App ästhetisiert

Die Oberfläche des mobilen Flohmarktes ruft Erinnerungen im Mix aus Ebay und Pinterest im Kopf des Flohmarkt-Besuchers wach. Der Online-Auktionsgigant, welcher sich sehr unlieblich mit „Ebay Kleinanzeigen“ ebenfalls in diesem Geschäftsfeld bewegt, gilt dabei nicht als Konkurrent, sondern als potenzieller Interessent. Im Vergleich Flohmarkt gegen Auktionshaus, sprechen die jeweiligen Erlebniswelten Bände. Im digitalen Kleinanzeigengeschäft bewährt sich, was auch schon für die Anzeige in der Zeitungsbeilage galt: Die Produkte müssen zum Greifen nah sein. stuffle 2© Stuffle

Bei Stuffle funktioniert die Bereitstellung nach 30 Sekunden und gebührenfrei. Die Oberfläche ist optisch ansprechend im Retro-Look gestaltet und rollt einen Bilderteppich aus. Ideen können gesammelt und Produkte entdeckt werden, ohne dass es zur Reizüberflutung kommt.11

Noch ein Kind der Share-Economie

Stuffle als Produkt der modernen Technologie kreiert ein soziales Floh-Netzwerk und definiert traditionellen Konsum neu. Auf diese Weise profitieren Stuffle-Nutzer nicht nur materiell, sondern auch sozial. Unabhängig davon, ob Anbieter, Käufer oder Tauschender, ohne Vernetzung und Kommunikation kommt man auf diesem mobilen Marktplatz nicht weit. Das Kaufen, Tauschen und Weitergeben von Ressourcen fördert den Gemeinschaftssinn, indem durch den persönlichen Kontakt zu den Menschen in Ihrem Umfeld die Toleranz gefördert und das Vertrauen gestärkt wird.

http://www.youtube.com/watch?v=ugvnfMZ3es8

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=ugvnfMZ3es8, Zugriff am 12.07.2013.

Die Tür-zu-Tür Begegnung wird so zur Schnittstelle von der mobilen und realen Welt in welcher das Teilen im Mittelpunkt steht,  ganz nach dem Prinzip der „Collaborative Consumption“. 12 Stuffle ist also weit mehr als nur ein Online-Flohmarkt, sondern eine Idee mit viel Potenzial das eigene Glück zu finden. Shake Hands!

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© Stuffle

  1. Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article106735437/Deutsches-Start-up-Stuffle-mixt-Ebay-mit-Pinterest.html  
  2. Quelle: http://netzwertig.com/2013/06/25/stuffle-shpock-osom-langsames-heranpirschen-der-mobilen-kleinanzeigenmaerkte/  
  3. Quelle: http://www.absolutradio.de/lifestyle/stuffle-der-flohmarkt-fuer-die-hosentasche-als-kostenlose-alternative-zu-ebay.html  
  4. Quelle: http://www.gruenderszene.de/datenbank/unternehmen/stuffle-it  
  5. Quelle: http://etailment.de/thema/e-commerce/Everybodys-darling-wie-stuffle-jetzt-auch-geld-verdienen-will-1579[/note ]Mehrere Unternehmen sollen schon an die Tür der hanseatischen Platzvermieter geklopft haben. Bisher hat noch keiner der sieben Beteiligten verkauft.[note]Quelle: http://netzwertig.com/2013/06/25/stuffle-shpock-osom-langsames-heranpirschen-der-mobilen-kleinanzeigenmaerkte/  
  6. Quelle: http://lumma.de/2013/06/05/1-jahr-stuffle-tolle-entwicklung/  
  7. Quelle: http://www.deutsche-startups.de/2012/05/21/stuffle-it-sofakuscheliger-flohmarkt-fuer-das-iphone/  
  8. Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/flohmarkt-app-fuer-langschlaefer-a-871959.html  
  9. Quelle: http://etailment.de/thema/e-commerce/Everybodys-darling-wie-stuffle-jetzt-auch-geld-verdienen-will-1579  
  10. Quelle: http://mobilbranche.de/2013/03/mobile-selling-wie-der-flohmarkt-auf-das-smartphone-kommt/30131  
  11. Quelle: http://mobilbranche.de/2013/03/mobile-selling-wie-der-flohmarkt-auf-das-smartphone-kommt/30131  
  12. Quelle: http://www.foerderland.de/gruendung/news-gruenderszene/artikel/stuffle-mobiler-flohmarkt-kann-auf-ein-erfolgreiches-jahr-zurueckblicken/  

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