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Instagram zählt mittlerweile über 20 Milliarden Bilder, täglich laden die über 150 Millionen monatlich aktiven Nutzer 20 Millionen neue Bilder auf die Plattform¹. Es versteht sich also von selbst, dass jede Person der Öffentlichkeit, die etwas auf sich hält, Instagram aktiv für sich nutzt.

von Paulina

Ich muss beschämenderweise zugeben, dass ich die Foto- und Video-Sharing-App Instagram eher selten dazu nutze Fotos von mir, meinem Hund oder meinen Freunden ins Netz zu stellen. Trotz allem verbringe ich auffällig viel Zeit auf dieser Plattform. Instagram erlaubt es mir nämlich ganz ungeniert im Leben der sogenannten Stars und Sternchen herumzuschnüffeln. Was bei Facebook nur mit der explizierten Einverständnis der jeweiligen Person möglich ist, ist bei Instagram an der Tagesordnung: Private Schnappschüsse, Urlaubsbilder und ungeschminkte Selfies geben uns Ottonormalverbraucher die Möglichkeit Anteil am Alltag der Prominenz zu nehmen. Was für uns teilweiße belustigend oder sogar peinlich wirkt, ist in Wahrheit reines Nutzenkalkül.

Stars auf unserem Sofa

Das Reality-Starlet Kim Kardashian beispielsweiße ist mit 23,488,248 Millionen² Followern die ungekrönte Instagram-Königin. Und nicht nur sie, sondern ihre gesamte Familie, ebenfalls bekannt durch die Trash-Show „Keeping up with the Kardashians“, zeichnet sich durch eine extrem hohe Anzahl von Followern (zwischen 14 und 18,5 Millionen³) aus. Laut dem Business Insider UK sind alleine vier der Kardashian Schwestern unter den zehn populärsten Instagramern. Dem US-Präsident Barack Obama folgen im Vergleich nur knapp drei Millionen Menschen⁴. Instagram scheint das optimale Instrument zu sein, um Eigenwerbung zu betreiben. Hier wird Imagepflege groß geschrieben und erfolgt direkt am Fan. Wenn Rihanna (13,838,024 Millionen Follower⁵) ein Bild von sich im Urlaub mit Taucherbrille postet, so hat das eine explizite Aussage, soll heißen: „Seht her! Ich bin ungekünstelt und ein normales Mädchen.“ Durch die Bilder schaffen die Stars Nähe zu ihren Fans, sie erschaffen sogar eine künstliche Intimität. Man bekommt das Gefühl, man kenne seine Idole oder Vorbilder, man wisse über ihre Gewohnheiten und Abläufe. Sie kommen direkt aus New York oder Los Angeles in unser Wohnzimmer und vermitteln uns eine Authentizität, wie man sie durch Magazine oder Zeitschriften nie vermitteln könnte. Auch dies in ein springender Punkt: Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sind oft nicht mehr auf oben genannte angewiesen. Sie veröffentlichen die „guten“ Fotos selbst und schaffen es die Presse im Bezug auf ihre Person gezielt zu steuern. Miley Cyrus ist ein Paradebeispiel, ihr folgen 13,902,585 Millionen⁶ Menschen. Auch wenn ihre Fotos sie meinst mit Joint in der Hand oder halbnackt zeigen, so zeigt sie sich wie sie scheinbar auch ist: authentisch.

⁷ Bildschrimfotos Instagram: 1. mileycyrus, 2. BADGALRIRI, 3. KIMKARDASHIAN

Instagram als das Marketing-Tool unserer Zeit

Doch warum nutzen Personen der Öffentlichkeit vor allem Instagram zur Imagepflege und Selbstdarstellung? Oder anders gefragt, warum folgen wir ihnen gerade so gerne auf dieser Plattform? Zum einen sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Es bedarf kaum einer Beschreibung oder eines Hashtags. Das Foto steht, hübsch bearbeitet, für sich ganz allein. Wir müssen nichts lesen, nichts verstehen, nur scrollen und uns berieseln lassen. Die bebilderte Form ist visuell, einfach gesagt, deutlich ansprechender. Zum anderen ist Instagram die Bilderplattform mit dem meisten Zuwachs innerhalb der Bevölkerung. Laut dem Statistik-Portal Statista liegt der Nutzeranteil Instagrams innerhalb Deutschlands bei 6,7%⁸ , ist somit Spitzenreiter und liegt zudem weit vor allen anderen Bilderplattformen. Flickr beispielsweiße kommt nur auf 2,1 % und Pinterest bildet das Schlusslicht mit mageren 1,5%. Hinzukommt, dass Instagram mit 25% die am schnellsten wachsende Social Site im Jahr 2014 war (siehe Grafik).

© Statista⁹