Face to Face mit Tout

Die nächste Evolutionsstufe der sozialen Netzwerke

von Gloria Claus

„Social Media“ ist ein Begriff, der seit einigen Jahren nicht mehr aus dem alltäglichen Vokabular zu streichen ist. Laut einer Studie von 2011 sind 64 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet und aktiv.

In den USA sind es 66 Prozent der Internet-User. Zu den beliebtesten Plattformen der Welt zählen YouTube, Facebook und Twitter. Schaut man sich genauer an, was diese Netzwerke charakterisiert, so kommt man zu dem Schluss, dass YouTube durch den Upload von Videomaterial lebt. Twitter definiert sich durch seinen Microblogging-Charakter und Facebook durch die persönliche Gemeinschaft, die große Beliebtheit erfährt. Zusammengefasst funktionieren diese Netzwerke einerseits durch Bilder und andererseits durch das geschriebene Wort.

Leben live erleben

Eine neue, in Deutschland weitestgehend noch unbekannte, Plattform ist Tout (engl. werben für, heimlich beobachten). Sie ist der nächste Schritt in der Evolutionsstufe der sozialen Netzwerke. Tout nahm den Microblogging-Aspekt von Twitter auf und formte ihn um. Hat man bei Twitter maximal 140 Zeichen zur Verfügung um eine Nachricht zu verfassen, kann ein Tout-Nutzer eine 15 Sekunden lange Videonachricht aufnehmen. Das Real-Time-Status-Update kann via Webcam oder wahlweise mit dem Smartphone aufgenommen werden. Sofort nach der Aufnahme hat der User die Möglichkeit sein Video in einem (nicht öffentlich einsehbarem) Album zu speichern oder auf tout.com zu teilen. Zu dem kann das Video auf anderen Plattformen, wie Twitter oder Facebook wie auch auf externen Homepages, in Tout-Widgets veröffentlicht werden. Flexibel kann sich der User über die Tout-Applikation über Geschehen seiner Followings informieren und mit einem eigenen Video in nur zwei Klicks reagieren. Eine noch nie vorher dagewesene persönliche Interaktion kommt zustande.

Eine Wissenschaft für sich

Das Limit 15 Sekunden begründet Tout mit einer Studie des Stanford Research Institutes. Diese zeigte, dass der Gebrach von nur wenig Informationen das Interesse weckt, ohne zu langweilen. Des Weiteren sollen auch kamerascheue Menschen in die Interaktion eingebunden werden, denen wird durch die Kürze der Videos die Scham gehemmt. Die Zeit von 15 Sekunden schien also optimal für den Aufbau von Tout.

Gewinn auf allen Seiten

In erster Linie ist Tout interessant, da ein Face-to-Face-Austausch stattfinden kann. Für PR-Kampagnen ist die Plattform Gold wert. Durch kurze Teaser, exklusive Hintergrundberichte und Einblicke in Privatsphären kann eine einzigartige Kunden- oder Fanbindung, wie auch der Aufbau von Vertrauen in eine Marke erreicht werden. Für Follower besteht die Möglichkeit mit dem Absender des Videos in den direkten Austausch zu gehen.

Erst im Jahr 2011 gegründet, kann Tout eine Nutzerzahl von über 12 Millionen und 75 Millionen Touts verzeichnen, nicht zuletzt dank starken, etablierten Partnern in den USA. Eine besondere Bindung ging Tout mit der WWE (World Wrestling Entertainment) ein. Einzelne Wrestling-Charaktere senden teils mehrmals wöchentlich via Tout Videobotschaften von Veranstaltungen und aus dem privaten Umfeld. Eine win-win-Situation für beide Unternehmen. Die WWE kann PR-polititsche Ziele (Storylines) verfolgen und den Fans einen Erlebniswert vermitteln.  Im Gegenzug nutzt Tout die starke Bekanntheit der Show und den Akteuren, wie deren Medienkanäle zur Etablierung der eigenen Marke.

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=3uMsbRldmKs&feature=fvsr                      Zugriff am 04.08.2012

Spannend wird es die Entwicklung von Tout weiter zu verfolgen. Mit großer Sicherheit werden wir innerhalb des kommenden Jahres auch in Europa von dem sozialen Netzwerk Tout hören. Bleibt abzuwarten, inwiefern die Menschen bereit sind sich offen und „ungeschützt“ im World Wide Web zu präsentieren.

Ein Gedanke zu „Face to Face mit Tout

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