Web 3.0 – Wenn das Netz für den User denkt, wer denkt dann an das SEO

Während andere noch versuchen, sich an das Web 2.0 zu gewöhnen, soll das Internet uns erneut eingeholt haben. In Zukunft sollen sich, durch die Verbindung von semantischen Codierungen, die Ergebnisse einer Internetsuche verändern.

von Ciani-Sophia Hoeder

Quelle: http://de.clipdealer.com/preview/image/001/065/034/player/1–1065034-WEB%203.0%20-%20Internet%20Concept.jpg

Im sogenannten Web 2.0 werden die Inhalte starr in Listen aufgeführt. Hat man einen Suchbegriff eingegeben, so werden alle Websites aufgelistet, in denen der Suchbegriff enthalten ist. Durch das Web 3.0 würde der Internetnutzer auf seine, in der Suchmaschine eingetippte Frage, eine optimierte Antwort erhalten.

Das würde dann in etwa so aussehen: Indem man beispielsweise die Frage eintippen würde: „Wer ist die aktuelle Bundeskanzlerin von Deutschland“, würde man die Antwort „Angela Merkel“ erhalten. Die Suchmaschine greift somit auf das gesammelte Wissen, dass User im Internet online gestellt haben zu.

Dies würde die Nutzung von Suchmaschinen auf eine ganz andere Ebene bringen, da es nicht mehr oberflächlich nach Begrifflichkeiten, sondern nun nach inhaltlichen Gemeinsamkeiten sucht. Das wäre für uns Internetnutzer eine gute Lösung, denn bei der stets zunehmenden Datenflut wird es immer schwieriger, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Suchen ist eigentlich ganz simpel. Man gibt einfach seine Suchanfrage in das Suchfeld ein, drückt dann auf die Eingabetaste oder klickt auf die Schaltfläche „Suche“ (ist schlichtweg Typsache) die Suchmaschine durchsucht das Web nach Inhalten, die aufgrund eines Algorithmus, als relevant erachtet wird.

Quelle: http://de.clipdealer.com/preview/image/000/109/101/player/1–109101-Die%20Zukunft%20des%20Internets.jpg

Wie häufig wird man mit den falschen Informationen überflutet. Wenn man einfach nur einen Ort suchen will, kommen die uninteressanten Foreneinträge, wo Mausi543 über ihren letzten Urlaub berichtet und SchnuffiHase68 ihre Fotos upgeloaded hat, um über ihre neue Strandtasche zu diskutieren.

Wenn man zu viele Wörter eintippt, wird daraus sowieso nichts, da ist der Google-Algorithmus total überfordert. Doch mit Web 3.0 könnte gezielter, effizienter und produktiver gesucht werden. Der Nutzer würde ein eindeutiges Ergebnis erhalten. Das Netz würde für den User denken.

Ob das besser oder schlechter ist, ist wieder eine andere Frage. Doch inwieweit würde es die Art der Nutzung von Suchmaschine verändern? Zudem hat dies unweigerlich auch einen Effekt auf die Online-Marketingstrategien für Onlineanbieter, da die Internetnutzer ihr Suchverhalten verändern würden.

Doch wie genau verändert sich der Algorithmus? Selbstverständlich gibt es, neben dem Giganten Google, auch weitere Suchmaschinen, wie Bing und Yahoo. Es gibt allerdings auch weitere, bei denen es sich zumeist um Nischensuchmaschinen handelt, wie DuckDuckGo oder Blekko.

Imagefilm von THESEUS vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Im THESEUS Core Technology Cluster (CTC) entwickeln öffentliche und industrielle Forschungspartner gemeinsam innovative Basistechnologien und technische Standards.

Diese erfreuen sich einer immer höheren Beliebtheit, da es viele Internetnutzer gibt, die sich gegen Daten-Massenerfassung von Google wehren wollen. Doch laut der Statistik von Comscore [1] werden mittlerweile beinahe 95,6 Prozent aller deutschen Suchanfragen über Google gestellt.

Das Web 3.0 würde zu einem semantischen Web werden, was so viel bedeutet, dass es letztendlich erweitert wird, indem man die Beziehungen der Artikel, Inhalte, Autoren im Algorithmus mit einbezieht. Es von seiner inhaltlichen, seiner strukturellen sowie seiner kontextueller Art kombiniert betrachtet. Auf diese Weise werden Inhalte bewertet, und zwar ohne das Zutun einer Redaktion, eines Bloggers oder des Lesers.

Die Semantik von Texten, Bildern, Gesten und künstlerischen Darbietungen würden dann durch standardisierte Begriffe formalisiert werden, damit die so gewonnenen Daten maschinenlesbar sind. Eine Suchmaschine wie Google wäre dann überflüssig. Der Nutzer stellt stattdessen einfach eine Frage und diese würde statt in einer verworrenen und unpräzisen Liste, klar beantwortet über Smartphone oder Webbrowser erscheinen.

Doch was wird nun aus der Verschlagwortung, dem Taggings und Keywording? Kurzum die ganze Suchmaschinenoptimierung und das Online Reputationsmanagement? Und was wird aus Google?

Noch ist das alles eine Theorie. Das wir Menschen mit dem Web arbeiten könnten, so dass es uns „versteht“ und unsere Fragen von den „Lippen abliest“. Allerdings wird dieser Ansatz in einigen Bereichen bereits angewendet. Das Konzept würde die Beschreibungssprache XML, das Resource Description Framework (RDF) mit der Abfragesprache SPARQL und die Web Ontology Language (OWL) in Frage kommen. Zudem wird das semantische Web bereits für Mikroformate, Data Mining, maschinenunterstütztes Lernen und künstliche Intelligenz (KI) benutzt.

Wer weiß vielleicht können Computer eines Tages alle Informationen verstehen, interpretieren und einordnen. Dann würden wir den Internetriesen Google nicht mehr benötigen. Aber vielleicht wird es, genau aus diesem Grund, die Technologie niemals geben.

Schreibe einen Kommentar