von Aldina H.
Noch nie zuvor war die Welt kleiner oder vernetzter wie seit dem Aufkommen von Social Media. Das Web 2.0 verbindet Menschen über Grenzen und politische Systeme hinweg. Sie finden längst vergessene Freunde wieder oder knüpfen neue Kontakte und Freundschaften.
Das Phänomen ist ansteckend und verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die sozialen Netzwerke werden längst nicht mehr ausschließlich für private Zwecke genutzt. Immer mehr Unternehmen verwenden Social Media Kanäle um ihre Marketingziele zu erreichen.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich das reale Leben in allen Bereichen in die virtuelle Welt des World Wide Web verlagert. Überall sammeln die Menschen Freunde, Fans, Follower und tauschen sich mit ihnen aus. Dennoch vereinsamen die Menschen immer mehr. Eine Studie der Cornell Universität aus dem Jahr 2011 zeigt, dass die Anzahl von Facebook Freundschaften zwar steigt, dafür aber reale Beziehungen vernachlässigt werden.
Social Dining heißt der neue Trend aus den USA, der diese Einsamkeit beenden und die Rückbesinnung auf das reale Leben fördern soll. Grubwithus heißt das soziale Netzwerk, das fremde Menschen mit ähnlichen Interessen online zusammenbringt, die sich anschließend real in einem Restaurant zum gemeinsamen Dinieren treffen.
Quelle:http://www.youtube.com/watch?v=zoefwAtfFeo&list=FLA2BQpunoJQUeNJIbnejy8w&index=1&feature=plpp_video, letzter Zugriff: 15.07.2012
Das Startup-Unternehmen mit Sitz in Kalifornien wurde 2010 von Eddy Lu und Daishin ins Leben gerufen. Grubwithus, was umgangssprachlich soviel wie “Iss mit uns” bedeutet, folgt einem einfachen Prinzip: Man wählt eine Stadt aus und sucht sich ein teilnehmendes Restaurant. Die Teilnehmer, genannt „Grubber“, werden nicht nur über das Menü informiert, sondern auch über die Erwartungen der anderen „Grubber“ an diese Verabredung. Singles, die auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft sind, Geschäftsleute, die ihr berufliches Netzwerk vergrößern wollen oder Leute, die neu in der Stadt sind und Freundschaften knüpfen möchten. Anschließend bucht man, zahlt im Voraus und erscheint zur verabredeten Zeit.
Das Essen besteht aus mehreren Gängen und wird in einer familiären Atmosphäre serviert. An ein paar Regeln müssen sich die Grubbers allerdings halten: Pünktlich sein, Handys ausschalten und Themen wie Religion und Politik vermeiden. Die Mitarbeiter von Grubwithus verhandeln mit Restaurants über Festpreis-Menüs, organisieren die Buchung und begleichen die Rechnung über ihr Online-Zahlungssystem. Die Teilnehmer müssen nur erscheinen. Die teilnehmenden Restaurants profitieren von solchen Events: Steigender Umsatz und potenzielle neue Stammkunden. Bisher ist das Angebot nur in den großen Metropolen der Vereinigten Staaten verfügbar. Eine rasche internationale Expansion ist geplant.
Anfang dieses Jahres wurde das erste deutsche Social Dining Experience Internet-Portal: „Iss mit uns!“ vorgestellt. “Statt bei Facebook oder Twitter werden hier reale Gespräche mit echten Menschen – ohne Tastatur und Monitor – geführt. Echtes Social Networking also, das durch den Magen geht!”, heißt es in ihrer Presseerklärung. Das Hamburger Startup-Unternehmen befindet sich noch in einer Testphase. Das Angebot ist vorläufig nur in der Hansestadt verfügbar. Veranstaltungen in Berlin, Köln und München sollen folgen.
Social Dining – ein Trend mit Perspektive oder doch nur ein kurzlebiger Hype?