App – Der Freund und Helfer

Da stehen wir nun. Mitten im Häusermeer von Manhattan. Und die Familie hat Hunger. Nach einem Tag voller Sightseeing verständlich. Alle Blicke richten sich auf meinen Vater und auf sein neues Smartphone.

Ganz stolz präsentierte er es vor ein paar Tagen und zeigte uns gefühlte Stunden, welche Zusatzprogramme und nicht mehr wegzudenkende Funktionen in diesem kleinen Ding stecken: Samsung Galaxy Y heißt das Schmuckstück. Leichte Bedienung, frisches Design und liegt leicht in der Hand. Das gibt es sonst nur beim Bezahlen an der Kaufhauskasse. In den schwersten Stunden ist eben immer noch der Vater für die Grundbedürfnisse seiner Familie verantwortlich. Doch wo bekommen wir jetzt einen bezahlbaren Teller Pasta, einen anständigen Burger oder ein indisches Curry her, das uns nicht für den Rest der Urlaubswoche außer Gefecht setzt?

Ein Blick auf seinen neu gewonnen Schatz genügt und wir wissen, dass es im Umkreis von 500 Metern drei annehmbare Sushi-Läden, einen überteuerten Italiener und diverse Inder gibt, die infrage kommen, um das Überleben seines Rudels sicherzustellen. Der Weg wird angezeigt, ebenso die Bewertung der Restaurants durch hungrige Menschen, die vor uns dort waren.

Auch so stellt der Vorreiter der Apps Apple den Gebrauch seines iPhones in der Werbung vor. Verblüffend ist, dass das in der Wirklichkeit auch wunderbar funktioniert. Für jedes erdenkliche Problem, das im Leben auftauchen könnte, gibt es einen digitalen Helfer. Schneehöhen in den Alpen werden angezeigt, Rezepte von Dr. Oetker. Ein Programm hilft sogar beim Einkauf der Weihnachtsgeschenke. Der ADAC Staukalender hilft bei der Reiseplanung, TV Spielfilm zeigt das TV-Programm, Zuginfo kennt alle Abfahrtszeiten – rund 100.000 Apps weisen den Weg durch den Alltag.

Wenn wir noch einmal zurückdenken, an die Zeiten, in der unsere Mobiltelefone nicht in unsere Hosentaschen passten und wir begeistert vom Videospielklassiker Snake waren, bei dem die Schlange mit jedem Futterhappen länger wurde; sehen wir nun 12-jährige Mädels mit dem neusten Iphone in der Bahn sitzen, die uns seltsam anschauen würden, wenn wir ihnen vom damaligen Nokia 5110 erzählen.

Schon die ersten Mobiltelefone enthielten oft kleine Anwendungen, wie kleine Spiele, Kalender oder dem Taschenrechner. Aber erst mit dem Erscheinen von Apples iPhone im Jahr 2007 und bald darauf den Android-Telefonen sowie weiteren Smartphones, wurde die Möglichkeit der Installationen von Anwendungen auf mobilen Geräten geläufiger – kurz: Apps waren geboren. Ob Spiele, Ratgeber, Nachrichten oder Sport-Apps, für jeden ist eine passende dabei!

Nicht nur wir Nutzer, sondern auch die Unternehmen profitieren stark von den kleinen Anwendungsprogrammen für Jedermann. Zum einen sehen Unternehmen in einer mobilen Anwendung den Vorteil und eine günstige Möglichkeit, ihre eigenen Geschäftsprozesse abzubilden und zu optimieren. Auf der anderen Seite können Unternehmen ihre Apps kostenpflichtig im App Store anbieten und damit direkte Umsätze erzielen sowie durch einen integrierten Onlineshop oder Veröffentlichung von Werbeanzeigen entsprechenden Umsatz generieren.

So weit so gut. Ein wichtiges Ziel jedes Unternehmen ist des Weiteren deren Bekanntheit und deren Produkte zu steigern. Nehmen wir zum Beispiel die kostenlose Apps der Tageszeitungen oder Nachrichtenmagazine. Wer sich nicht jede Woche den Spiegel für 5 Euro leisten kann, holt sich die App dazu und ist auch unterwegs auf dem Neusten Stand des Weltgeschehens. Diese nützliche Anwendung wird den Freunden erzählt, es geht weiter an ihre Eltern und der Kreis der Bekanntheit nimmt seinen Lauf. Auch mit eingebauten Servicefunktionen wird ihnen eine App schmackhaft gemacht. Ob mit einer Kontaktaufnahme, dem Onlineshop oder dem Navigator kann die Kundezufriedenheit gesteigert und sie näher an das Unternehmen gebindet werden.

Man gewöhnt sich schnell an die kleinen Retter in Not und sie werden zu täglichen Begleitern. Bahnverbindung, virtuelles Briefporto, schnell ein Hotelzimmer suchen – dafür braucht es nur ein paar Klicks auf dem Smartphone. In Manhattan haben wir es dann anders gemacht. Der kleine Inder in der 54.Straße sah sehr gemütlich aus. Mit den roten Lampen und den Kerzen auf den Tischen. Der angenehme Duft von Curry schlich uns schon vor der Tür in die Nase. Wir hatten einfach ein gutes Gefühl, als wir schon am Eingang mit einem Lächeln empfangen wurden. Der Kellner war sehr freundlich und gesprächig. Und das Essen war wirklich lecker.

Ein Abend ohne die Sicherheit und Hilfe von Smartphones kann auch noch ein sehr schönes Erlebnis sein.

Von Julia Scholz

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