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Das Bild des sich Haare raufenden Produktentwicklers, welcher sich die Nächte am Schreibtisch um die Ohren schlägt, könnte so gut wie der Vergangenheit angehören. Die große Gruppe ist stärker und kreativer als der Einzelne – das haben viele Unternehmen schon vor geraumer Zeit verstanden.

©CrowdCommunity¹

von Anne Sedlak

Crowdsourcing – ein bekanntes Schlagwort des Web 2.0 , welches das Vorgehen vieler erfolgreicher Unternehmen beschreibt. Geschickt lagern diese kreative Tätigkeiten aus dem Unternehmen aus und bieten einer breiten Masse an Internetnutzern die Möglichkeit aktiv an Projekten mitzuarbeiten. Dabei geht es nicht nur um Produktentwicklung und -verbesserung. Das Crowdsourcing deckt viele Bereiche ab, über Projektfinanzierung bis hin zur Gestaltung von Logos oder Designs.²

Erfolgreiches Crowdsourcing

Das traditionsreiche Unternehmen Tchibo hat vor fast sieben Jahren seine Mitmachplattform tchibo-ideas gestartet, die heute über weit mehr als 10.000 Mitglieder verfügt. Viele Hobbytüftler nutzen die Plattform um ihre Ideen vorzustellen und hoffen darauf, dass diese durch Tchibo umgesetzt werden. Bisher konnten schon zahlreiche Topseller in den Tchibo Regalen landen.

Tchibo bedient sich somit nicht nur einer großen Gruppe an kreativen Tüftlern, sondern gibt der Crowd auch viel zurück. Die Blogger und kreativen Köpfe haben somit eine Möglichkeit ihre Ideen vorzustellen und sich mit anderen darüber auszutauschen.

Das Unternehmen selbst moderiert dabei den Innovationsprozess und wählt in regelmäßigen Abständen die besten Ideen. Diese werden dann in einem mehrstufigen Abstimmungsprozess durch die Crowd als ‘Idee des Monats’ bzw. ‘Idee das Jahres’ ausgezeichnet. Als zusätzlichen Anreiz erhalten die externen Entwickler Geldprämien. ³

Tchibo verfolgt mit seinem Crowdsourcing ein festes Ziel. Es sollen sowohl Kundenbindung als auch Loyalität der Nutzer gepflegt werden. Die Kunden sollen somit aus ihrer passiven Position herausgenommen werden und aktiv an der Gestaltung von Produkten beteiligt sein.

Die Crowd auch als kleines Unternehmen nutzen?

Natürlich ist es als großes, international agierendes Unternehmen auf den ersten Blick leichter eine breite Masse dazu zu bewegen Produkt- oder Designideen zu entwerfen und diese auf Plattformen zu teilen. Dennoch gibt es auch für kleine bis mittelständische Unternehmen die Möglichkeit eine große Crowd zu erreichen. Ein Beispiel dafür ist die Plattform „unserAller“. Diese Community bietet Unternehmen die Möglichkeit sich anzumelden und die Crowd aufzufordern Ideen zu entwickeln.                                            Zahlreiche Ideen und Produkte, welche auf „unserAller“ entwickelt wurden, sind bereits erfolgreich und auf dem Markt erhältlich. ⁴

Wie Social Media das Crowdsourcing unterstützt

Wie soll die Crowd auf die Crowdsourcingaktion eines Unternehmens aufmerksam werden? In erster Linie können dafür sämtliche Social Media Kanäle genutzt werden, denn genau dort erreicht man eine Bandbreite an kreativen Köpfen, auch wenn diese vorher noch nicht so viel Kontakt mit dem Unternehmen an sich hatten. Mittels Social Media lässt sich auf das Crowdsourcing aufmerksam machen aber ebenso kann unterschwellig das  Image und die Bekanntheit des Unternehmens gesteigert werden. Wer also Crowdsourcing betreiben möchte sollte parallel dazu die Social Media auftritte pflegen und auf ihnen die Crowd regelmäßig über die Fortschritte informieren.⁵

Warum sollten Nutzer beim Crowdsourcing mitmachen?

Als Unternehmen muss man den externen kreativen Köpfen selbstverständlich Anreize bieten. In erster Linie muss das Unternehmen sich darüber im Klaren sein, was man der Crowd bieten kann. Hierbei spricht man von der Incentivierungsstrategie. Auch ein positives Marken- und Kampagnen-Image ist wichtig, denn es wird sich kaum eine große Crowd für ein Unternehmen finden lassen, welches ein schlechtes Image hat und somit keinerlei Anreiz bietet. Das A und O sind bei der Arbeit mit der Crowd , faire Rahmenbedingungen für beide Seiten.