Jeder kennt sie, diese schönen bunten und mit Angeboten bestückten E-Mails, welche den Kunden – in dem Fall man selbst – zum Kauf oder zumindest zum stöbern verführen sollen. Sie bieten zehn Prozent auf alles, zwanzig Prozent auf Sale-Artikel oder fünf € Rabatt ab einem Einkaufswert von 50 €. Doch sind diese ganzen Mails für den Kunden tatsächlich ein Segen oder doch eher ein Fluch?
von Vanessa Krug
Ich selbst shoppe gerne und viel online. Zeit ist Mangelware und mal eben schnell auf dem Weg zur Arbeit ein paar Schuhe ordern ist im 21. Jahrhundert überhaupt kein Problem mehr. Im Laufe des Lebens einer Frau bindet man sich gut und gerne an vier bis zehn Onlineshops. Man lernt sich kennen, findet sich gut, bliebt in Verbindung – Im Grunde funktioniert das wie mit Männern. Natürlich bleibt da auf lange Sicht gesehen auch eine Abonnierung des Newsletters nicht aus. Meist ist ja auch schon das Abonnieren mit einem Rabatt verbunden, wodurch sich das Angeben seiner persönlichen Daten besser rechtfertigen lässt.
Nun flattern sie alle nach und nach ein – Die Angebote!
Anfangs ein Segen für jeden der sein Geld gut und gerne in Onlineshops unter die Leute bringt, doch mit der Zeit werden sie zur Belastungsprobe für Mensch und Umwelt. Das Telefon klingelt jetzt plötzlich öfter und das E-Mail-Postfach platzt fast aus allen Nähten. Die Angebote sind gut – keine Frage – aber sein wir mal ehrlich. Wer will denn schon jede Woche etwas für 75€ bestellen, nur um zehn Prozent Rabatt zu bekommen, vor allem als Student. Angebote sind schön und gut, aber zu viele „Lock-Angebote“ empfinden die Meisten dann doch eher als Fluch. Das Resultat: „Klicken Sie hier um den Newsletter abzubestellen“ – Klick!
Firmen wollen und müssen ihre Kunden bei der Stange halten. Sie versuchen durch E-Mail-Marketing ihre Kunden noch stärker an ihr Unternehmen zu binden und sie im gleichen Zuge zu belohnen. Auch Marketingabteilungen können sich sicherlich schöneres vorstellen, als jede Woche gezwungen zu sein ein ansprechendes Thema für den anstehenden Newsletter zu finden. Allerdings haben große Firmen mit Sicherheit schon gewonnen, wenn grade einmal die Hälfte der Empfänger am Ende ein Teil bestellen.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Newsletter sicherlich eine gute Art und Weise sind, um Kunden zu binden und sie für ihr Kaufverhalten zu belohnen. Jedoch sollte man es nicht übertreiben. Keiner will alle drei Tage ein überfülltes E-Mail-Postfach vorfinden, denn die anfängliche Shopping-Euphorie kann dadurch schnell in Frust umschlagen.
Als Unternehmen sollte man am besten nach dem Credo arbeiten: Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu.