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Das Foto-Sharing-Netzwerk Pinterest steht mit monatlich 85 Millionen Besuchern im Schatten der großen Sozialen Netzwerke Facebook und Twitter. Pinterest rangierte damit im Februar 2015 laut eBizMBA¹ auf Platz 4 der populärsten Social Networking Sites. Millionen private Nutzer verwenden Pinterest, um ihre eigenen virtuellen Pinnwände zu pflegen, aber auch für Unternehmen wird das Netzwerk immer interessanter.

von Anne Sedlak

Die (P)interest – Idee²

Pinterest stellt sich als eines der am stärksten wachsenden Netzwerke weltweit dar, wodurch sich für Unternehmen besonders viel Reichweite generieren lässt. Vor allem der visuell ansprechende Inhalt bietet sich an, um Kundenkreise zu erreichen, die sich normalerweise nicht für soziale Netzwerke interessieren. Es kann sich daher für viele Unternehmen besonders lohnen einen eigenen Account aufzubauen.

Discovery Commerce

Das Unternehmen um den Gründer Evan Sharp eröffnet Märkte, die bisher noch unerkundetes Eiland darstellten. Facebook sammelt Unmengen an Informationen über die Interessen ihrer Nutzer, jedoch eröffnet Pinterest neue Möglichkeiten den Nutzer spielend auf neue Produkte aufmerksam zu machen, die seinen Interessen entsprechen. Dadurch ist Pinterest schon jetzt für viele US- Unternehmen ein wichtiger Trafficlieferant und tendiert als einzige Social Media Plattform Richtung Facebook.
Gewinne hat das Unternehmen jedoch noch nicht abgeworfen, da man sich bisher sehr darauf konzentriert hatte einen festen Nutzerstamm aufzubauen. 70 Millionen Nutzer zählt die Plattform zu beginn der Jahres 2015, 40 Million allein aus den USA. Der europäische Markt ist für Pinterest noch weitgehend unerschlossen, nur etwa 3% der europäischen Internetuser verwenden Pinterest.

Alles ist möglich

Laut der Marketing-Agentur Zoom Creates sollte sich ein Unternehmen, welches Pinterest als Kanal nutzen möchte, vorher genau Überlegen, ob ein Account auf Pinterest umsetzbar ist. Das A und O im Umgang mit Pinterest ist die Aktivität. Um eine interessantes und ansprechendes Dashboard zu entwerfen ist es wichtig, dass Unternehmen viel Zeit investieren. Des Weiteren sollte ein ansprechender Content vermittelt werden können. Eine überwiegende Mehrheit der Pinterest-Nutzer ist weiblich. Produktmarketing, das auf diese demografische Gruppe abzielt, hat von vornherein eine gute Chance, die richtige Zielgruppe zu erreichen. Produkte für die männliche Nutzerschaft müssen entsprechend kreativer beworben werden.³ Wichtig ist, Pinterest User wollen keine Werbung im klassischen Sinne, Pinterest bietet daher die Möglichkeit eine Art Lifestyle und Geschichte um ein Produkt zu kreieren, was andere Social Media Plattformen eher schwer zulassen. Pinterest bietet den Ort um die Geschichte um das Produkt nicht gespielt wirken zu lassen.

Rosige Aussichten

Die Medienbranche ist sich einig: Pinterest hat mit Abstand die größte Chance dazu, in nicht allzu ferner Zukunft, umsatzstärker als der Social Media Riese Facebook zu werden. Pinterest bietet ein enormes Geschäftspotenzial. Über 80% der Pinterest Nutzer sind weiblich – konsumorientierte, kaufwillige Frauen. Es ist naheliegend, dass die „gepinten“ Inhalte die Wünsche der Frauen aufzeigen. Pinterest ist eine „Datenbank von Wünschen und Kaufabsichten“, schrieb dazu das US-Magazin The Atlantic⁴. Neusten Medienberichten zufolge soll Pinterest an einem neu einzuführenden Kauf Button arbeiten, der es den Nutzern ermöglichen soll, Produkte direkt auf der Seite kaufen zu können. Für den Kauf müssten die Nutzer Pinterest also nicht über weiterführende Links verlassen. Laut der US-Zeitung The Verge ⁵ könnte eine erste Testversion innerhalb der nächsten sechs Monate online gehen.