Wer kennt es nicht – vollkommen unmotiviert liegt man auf der Couch und denkt nicht mal daran, einen Fuß vor die Tür zu setzen, obwohl noch so viel besorgt werden muss. Ein Kleid für die Hochzeit nächste Woche, eine neue Garderobe und die Lesebrille findet man auch nicht mehr wieder.
von Laura Fliegenschmidt
Die ultimative Lösung: Online Shops mit Augmented Reality Funktion. Augmented Reality bezeichnet einen Zustand, bei dem reale und virtuelle Welt vermischt werden.1 Heißt so viel wie: der Kunde kann zu Hause virtuell an – und ausprobieren und sich dann entscheiden, ob und was er kaufen möchte. Natürlich ist das ein großer Fortschritt im Gegensatz zu normalen Online Shops, der Kunde zieht das Kleidungsstück virtuell an und die Vorstellungskraft den Pullover tatsächlich tragen zu können wird verstärkt. Kein Aus- und Anziehen von Kleidungsstücken, nicht an der Umkleidekabine anstehen und schon gar nicht an der Kasse – Augmented Reality macht’s möglich.
[Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=QHAyOtLuqtY, Zugriff: 20.07.2013]
Nicht nur Kleidungstücke, auch Möbel werden mittlerweile mit Hilfe von Augmented Reality online verkauft. Ohne großen Aufwand wird die neue Kommode virtuell ins Zimmer gestellt und man entscheidet ob es gefällt oder nicht.
Vorrausetzung ist die Webcam am PC des Kunden, damit dieser aktiv mit dem angebotenen Programm agieren kann. Im Falle eines Online Shops wird demnach ermöglicht, dass man Brillen, Schuhe oder Kleidung jeder Art anprobieren kann und sich demnach den Weg in ein reales Geschäft erspart. Die Technologie der „erweiterten Realität“ besteht schon länger auf dem Markt, es dauerte jedoch eine Weile, bis die Unternehmen diese Funktion und das Potential von AR zu schätzen lernten. Mittlerweile wurden zusätzlich Apps entwickelt, um die Nutzung von AR auch auf Smartphones und Tablets möglich zu machen, sodass der Nutzer nicht an den PC gebunden ist.
Der Online Shop Mister Spex bietet seit 2011 eine virtuelle Brillenanprobe an. Als erstes kann der Kunde die Brille selbst zusammenstellen, sprich Gestell, Farbe oder die Stärke der Gläser bestimmen. Abschließend wird die Augmented Reality Funktion genutzt, damit der Käufer direkt sehen kann, ob ihm die Brille steht, er sie bestellt oder eventuelle Veränderungen vornehmen möchte.
[Quelle:http://www.youtube.com/watch?v=IPc07J5IH0I , Zugriff:20.07.2013]
„Die Einführung der 3-D-Anprobe ist ein wichtiger Schritt für den Online – Handel. In Zukunft wird diese Technologie nicht mehr aus der Branche wegzudenken sein“, sagt Thilo Hardt, Gründer und Produktmanager von Mister Spex.2
Augmented Reality wird in verschiedensten Bereichen eingesetzt, unter anderem auch für Onlinespiele, um Informationen aus unmittelbarer Umgebung zu erhalten oder für Marketingzwecke eingesetzt, um ein neues Produkt zu bewerben. Ist diese Technologie nun nur eine Rumspielerei für die faulen Einkäufer und diejenigen gedacht, die lieber alles herausgesucht und bereitgestellt bekommen? Natürlich ist es bequemer Kleidung und andere waren online mit Hilfe dieser Funktion zu bestellen und anzusehen, dennoch bietet AR viele wichtige Optionen, die in Zukunft genutzt werden können, auch neben dem Shopping Erlebnis.
Durch den Unterhaltungswert und das Ausprobieren werden die Nutzer angelockt und das Interesse geweckt. Es liegt in der Natur des Menschen gern Dinge selbst zu probieren und zu testen. In einer Welt, in der jeden Tag technische Innovationen auf den Markt gebracht werden, bietet AR einen authentischen und nützlichen Mehrwert, der nicht nur von Privatpersonen zur Unterhaltung genutzt wird, sondern auch von Unternehmen, um marketingtechnisch ganz vorn dabei zu sein.3 Die Vermischung der realen und virtuellen Welt ist zwar keine neue Erfindung, aber mit Hilfe von AR können schnell Informationen abgerufen, Suchprozesse beschleunigt und die Vorstellungskraft verstärkt werden. Demnach für den Nutzer eine positive und hilfreiche Innovation.
Man darf also gespannt sein, inwiefern Augmented Reality in Zukunft unseren Alltag bestimmen wird.