Karrierekiller Facebook

Rund 10 Millionen deutsche Facebook-Nutzer posten tagtäglich private Fotos und Kommentare. Was viele dabei nicht bedenken – rund 79 Prozent der Personalchefs lassen die privaten Profile ihrer Bewerber überprüfen. Partyfotos und abfällige Kommentare können dabei zu einem großen Hindernis werden und sogar den Arbeitgeber von einem neuen Bewerber abschrecken.

Passt das Profil zum Unternehmen?

Die Macht des Internets und vor allem die der sozialen Netzwerke wird bei der Jobsuche immer deutlicher. Rund 36 Prozent der Firmen überprüfen in Karriereportalen wie Xing oder in sozialen Netzwerken wie Facebook, vermehrt ihre potenziellen neuen Mitarbeiter. Insbesondere pikante Fotos oder auch negative Kommentare über die derzeitige Jobsituation werden sehr kritisch bewertet. Ganze 70 Prozent der Arbeitgeber haben, laut einer Umfrage von Microsoft, Bewerber wegen einer negativen Onlinepräsenz abgelehnt, ehe diese überhaupt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten haben. Gerade Party- und Urlaubsfotos sollten nur beschränkt sichtbar sein oder erst gar nicht veröffentlicht werden, denn rund 46 Prozent der Arbeitgeber bewerten diese privaten Details als negativ. Insbesondere Großunternehmen nehmen neue Bewerber gezielt unter die Lupe. Auch Tweets und Blogs bleiben nicht unbeobachtet.

Berufsanfänger sind eine Risikogruppe

Vorallem junge Erwachsene gehen viel zu leichtsinnig mit ihren persönlichen Daten im Netz um. Der Internetratgeber netzdurchblick.de unterstützt seit 2009 Kinder und Berufsanfänger, deren Eltern und Lehrer bei Fragen zu dem Thema Sicherheit im Internet. Sie informieren unter anderem über Datenschutz, aber vor allem über eine Altersgerechte Internetpräsenz der jungen Erwachsenen. Sie klären zusätzlich darüber auf, wie man sich in Chatrooms und den sozialen Netzwerken bewegen soll, um kein Opfer von Cyber-Grooming oder Belästigungen zu werden. Unterstützt wird die Seite durch die Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg – kurz HAW. Der folgende Spot soll darüber aufklären, was sein eigenes Profil in sozialen Netzwerken verursachen kann, wenn es zu leichtgläubig genutzt wird. Im September 2011 lief dieser im Kino in Hamburg und Schleswig-Holstein:

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=n1TroNdzbWg, Zugriff am: 08.03.2013

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Doch jetzt seine Profile auf den verschiedenen Plattformen zu löschen, ist Unsinn. Allerdings sollte man sich Gedanken über den eigenen Netzauftritt machen. Private Interessen können auch positiv bewertet werden, spezielle Hobbys und soziales Engagement wecken das Interesse des Arbeitgebers. Aber auch hier gilt Vorsicht!  Allerdings sollten die Interessen dieselben sein, wie in der Bewerbung angegeben. Jeder, der ein Profil oder einen Blog besitzt, sollte sich seinen virtuellen Auftritt immer vor Augen halten. Erst nachdenken, dann posten, ist die Devise!

Die sozialen Netzwerke für sich nutzen

Eine regelmäßige Kontrolle bei Google oder den bekannten Personensuchmaschinen sinnvoll. Empfehlenswert ist es, sich eine private und eine geschäftliche E-Mail-Adresse anzulegen. Zudem sollte Facebook nur rein privat und unter einem Pseudonym genutzt werden, um ein berufliches Verhängnis zu entgehen. Von Nutzen kann hingegen ein Profil bei Xing sein, das einen guten ersten Eindruck beim Arbeitgeber hinterlassen kann, wenn berufliche Qualifikationen hinterlegt sind. Soziale Netzwerke sind Fluch und Segen zugleich, man muss sie nur richtig für sich nutzen.

Von Giuliana Koch

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