Wie bringe ich den Stein ins Rollen?

Oder auch: Wie überleben die Printmedien mit dem Internet?

Immer wird geklagt, Printjournalismus hätte keine Chance neben den ganzen Online-Medien zu überleben. Doch ist dieses wirklich eine Tatsache oder hat man einfach nur Angst vor der Digitalisierung? Der Rolling Stone Deutschland zeigt, wie ein Printmedium durchaus mit dem Internet profitieren kann.

Ein Essay von Amelia Gallit 

Print vs. Digitalisierung        Foto: Amelia Gallit

Print vs. Digitalisierung                                                                                                                                 Foto: Amelia Gallit

Durch die Einführung der Neuen Medien, insbesondere des Internets, hat sich das Verhalten der Deutschen in Bezug auf die Nutzung der Medien deutlich verändert. Auf Grund der Konvergenz der Medien und ihrer Cross-Medialität erhält die Bevölkerung die Chance immer und überall auf die Medien zugreifen zu können. Dadurch ergab sich eine offensichtliche Verminderung der Nutzung von Printmedien. Gerade für Tageszeitungen gestaltet sich dabei ein Onlineauftritt des Öfteren als schwierig, da die Nutzer den kostenlosen Zugriff auf ihre Leistungen dem Printmedium vorziehen. Printmagazine haben es dabei ebenfalls nicht einfach. Sie können mit ihren Onlineauftritten punkten, doch sollte man den Fakt, dass die Auflagenzahlen in den letzten 15 Jahren drastisch gesunken sind, dadurch nicht vernachlässigen.

Gerade Musikmagazine haben einen schweren Stellenwert auf dem Markt. Da im Printjournalismus Musik kein so weit verbreitetes Thema wie Politik & Wirtschaft oder Mode ist, ist es in dieser Branche noch schwerer eine breite Masse an Lesern auf Dauer zu binden. Das Magazin Rolling Stone Deutschland beweist jedoch, dass man hier weiß wie man mit diesen Entwicklungen umzugehen hat und die Neuen Medien richtig einsetzt um die Leser auf das Magazin aufmerksam zu machen. Der Rolling Stone Deutschland hat in den besagten 15 Jahren rund 55% Verlust in ihrer Verkauften Auflagezahl gemacht[1]. Trotzdem lässt sich das Magazin nicht unterbekommen.

Die Internetpräsenz rollingstone.de soll nicht das Printmagazin ersetzen, sondern „rollingstone.de ist die perfekte Ergänzung und Weiterführung des Magazins […]“[2]. Die Website wurde aufgebaut um „Aktuelle News, hochwertige Akustiksessions, kurzweilige Videointerviews, ansprechende Fotogalerien, exklusive Texte der Heftautoren, ausführliche Rezensionen und amüsante Blogs […]“[2] als Extra zu dem Magazin dem Nutzer zugänglich zu machen. So beschreibt das Axel Springer Mediahouse seinen Auftrag der Online Medien. Diese Konvergenz kann sich durchaus behaupten: Während die Verkaufte Auflage des Printmagazins Rolling Stone Deutschland 53.103 Exemplare im ersten Quartal 2014 beträgt [2], erreichen die online Auftritte zusätzlich 0,35 Mio. Unique Users auf der Website und ca. 86.000 User durch ihre Social Media Angebote [2].

Bedeutet: die neuen Medien, insbesondere das Internet, müssen nicht notwendig Fluch für die Printwelt sein. Im Gegenteil, man sollte immer beachten, dass es durch die Verwendung dieser möglich ist eine weitaus größere Leserschaft anzuziehen und somit das Printprodukt zu stärken und zu unterstützen. Der Rolling Stone Deutschland schafft es durch die Konvergenz seiner Print- und Online Medien sich gemeinsam mit dem Verlagspartner Musikexpress Deutschland als auflagenstärkstes Musikmagazin in Deutschland durchzusetzten[3]. Der Rolling Stone hat somit den Stein ins Rollen gebracht.

 

[1] Vergleich Auflagenzahl: http://daten.ivw.eu/index.php?menuid=1&u=&p=&detail=true zuletzt eingesehen: 24.06.14 14:22 Uhr

[2] http://www.axel-springer-mediahouse-berlin.de/wp-content/uploads/2011/04/ASMB_rollingstone.de-_Factsheet_ASMI_2014.pdf zuletzt eingesehen 23.06.14 11:16 Uhr

[3] http://aufswort.wordpress.com/2013/01/11/die-print-abstinenzler-anbeisen-lassen/ zuletzt eingesehen 24.06.14 18:03 Uhr


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