On and Offline LOVE

Wie funktioniert Liebe? Also was ist das eigentlich. Ist es “nur ein Gefühl”, etwas chemisches, eine Verbindung von Hormonen und anderen Stoffen, die in uns dieses Kribbeln, Ziehen, Brennen oder die berühmten Schmetterlinge im Bauch auslösen, oder ist sie einfach nur göttlich und unerklärbar? Nach einem Bericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, zum Jahr der Chemie 2003, ist ein kleines Molekül namens Stickstoffmonoxid (NO) dafür zu großen Teilen mitverantwortlich. Dieses Molekül regelt in unserem Körper so gut wie Alles. Es hilft uns Erlerntes zu behalten, es stabilisiert Muskeln, es leitet “Gedanken” weiter, hilft uns zu verdauen, kämpft an vorderster Front wenn wir krank sind und es hilft dem Mann in gewissen Stunden seine Männlichkeit zu beweisen. Diese Erfolgsgeschichte funktioniert dabei aber nur, weil ein kleines Elektron ständig um die Atomhülle kreist und auf der Suche nach einem Partner ist!

Kann den Liebe chemisch sein?

Man kann aus dieser chemischen Tatsache viele philosophische Schlüsse ziehen, Einiges interpretieren und herauslesen,  vielleicht sogar den Ursprung unseres Seins dieser so simplen Gegebenheit unterordnen, denn ohne diese Kreisbewegung wäre der Mensch nicht lebensfähig!

Man kann dies aber auch auf unser alltägliches Verhalten im Netz übertragen. Wir bewegen uns ständig um diesen Ball aus Informationen, wir suchen andauernd nach Anknüpfungspunkten, nach Partnern, nach einer Gelegenheit uns und unser Leben mit anderen zu vereinigen. Die Sozialen Netzwerke sind dafür ein gutes Beispiel. Wir bewegen uns in ihnen, teilen Erlebnisse und Umstände, offenbaren unser Befinden durch Bilder und Songs die uns bewegen, allein der Faktizität schuldend einen Partner zu finden, der uns zu hört, der uns Anerkennung schenkt, jemand den wir auch offline einen Freund nennen dürfen oder einfach nur eine Person die uns liebt. Dabei spielt es keine Rolle wie viel oder wie oft wir etwas preisgeben, denn das Netz ist groß und die Möglichkeiten vielfältig. Egal welche menschliche Ebene man dabei voraussetzt oder welche Erwartungen man hat, die Chance jemanden kennen zulernen ist statistisch höher, da man in weniger Zeit, mehr Optionen anklicken kann.

Auf Online Dating Plattformen erscheinen einem die Möglichkeiten unzählig. Der Grundgedanke is so genial wie simpel, da es hierbei um den Austausch von Informationen geht, die ein direktes Kennenlernen ermöglichen sollen. Man kann entweder auf Grund von psychologischen Tests oder durch einfaches Chatten eine Grundsympathie erreichen und wenn es passt ein Treffen vereinbaren. Wie man sich dann im Real-live zusammen findet, beleibt dem User selbst überlassen, denn das ist nicht mehr Aufgabe der Plattform, sie will nur den Grundstein setzten.

Online-Partnerbörsen: Die virtuelle Liebesfalle

Anzahl der aktiven Nutzer von Online-Dating-Börsen in den Jahren von 2003 bis 2011 (in Millionen)

Der Hacken an dieser neuen Chance ist, dass viele Nutzer sich selbst im Internet falsch oder zumindest “besser, schöner, toller” präsentieren als sie es sind. Ob es sich hierbei um ein Defizit oder eine Persönlichkeitsstörung handelt oder einfach nur um gottgegebene Selbstüberschätzung sei dahin gestellt. Etwa ein drittel aller Beziehungen finden ihren Anfang im Internet, die Wahrscheinlichkeit zusammenzubleiben liegt etwa bei 50% da es vielen Menschen leichter fällt übers Internet oder Dienste wie Lavoo, Tinder oder Grinder,  ihre Gefühle zu offenbaren und eine Kontaktaufnahme somit schnell intimer wird.

Die einzige Frage die sich dabei aufdrängt ist, ob es wirklich sinnvoll erscheint, Zeit und meist auch Geld zu investieren, oder ob es besser wäre das Leben, Leben sein zu lassen. Wir Menschen neigen dazu immer mehr haben zu wollen, uns selbst zu wichtig zu nehmen und dem Leben immer noch ein Tortenstück abzuverlangen. Wir suchen nach Vollendung, nach Sinn in den unendlichen Weiten des Internets. Wir schreien unsere Sehnsucht in Universum der Möglichkeiten und erhalten nur Likes, anstatt der Hand, die wir gerne halten würden. Vielleicht wäre es angebrachter uns auf das zu konzentrieren was direkt vor uns liegt und dem Schicksal ein bisschen mehr Vertrauen zu zu sprechen.

Carpe Diem, oder einfach mal Mensch sein, denn das ist heute wichtiger als je zuvor.


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