Einmal joiz-Luft schnuppern, davon träumen wahrscheinlich viele junge Erwachsene jenseits der 20 in Deutschland. Seit dem Sendestart vor gut einem Jahr hat das junge Social-TV die Herzen einer ganzen Generation im Sturm erobert. Und joiz ist nicht etwa das neue Pendant zu VIVA oder MTV. Nein, joiz kann viel mehr! Die frische Vielfalt durfte ich bei einem Kurzbesuch im Berliner Hauptquartier des Senders am eigenen Leib miterleben. Einmal joiz und zurück bitte!
Feature – von Carolin Chytrek
Mit großen Augen und weit geöffnetem Mund stehe ich am Rande eines riesigen Geländes vor einem großen provisorischen Zaun. Direkt dahinter wild wucherndes Gestrüpp auf aufgeschüttetem Kies. Frei parkende Autos lenken den Blick auf das große heruntergekommene Ostgebäude in zartem Backsteinrot, das den Charme seiner Zeit leicht verloren hat. Und doch ist dieses Gebäude das wohl Schönste in der näheren Umgebung. Das kleine Türmchen weist auf den Eingang hin und die Mauern des Blockhauses werden von einem riesigen schwarz-weißen Gemälde geziert – und regelrecht aufgepeppt. Typisch Berlin also und irgendwie ganz cool. Weiter links ein eher unscheinbares Plakat mit der Aufschrift: Joiz, dein Social-TV. Nur einen Katzensprung entfernt vom Ostbahnhof befindet sich also das Berliner Hauptquartier des neuen Jugendsenders.
Richtung Türmchen, durch die schwere Eingangstür und das baufällig Treppenhaus finde ich den Eingang zum Studio. Ich bin regelrecht überrascht, als ich das große joiz-Imperium betrete. Auch im Inneren des Gebäudes setzt sich der Industriecharme weiter fort, ergänzt durch moderne Elemente und eine ganz große Portion Coolness. Sei es der moderne Loft-Look des Großraumbüros mit integrierten Studioflächen, kleine Elemente wie der prall gefüllte Ben&Jerrys-Kühlschrank und die gestapelten Cola-Flaschen mit Namen der Mitarbeiter auf der großen Küchentheke oder die hippe und persönliche Atmosphäre im Büro – hier erinnert nichts an Arbeit, sondern eher an eine große Familie in einem riesengroßen Wohnzimmer. Und das spiegelt sich auch im Konzept wieder.
Joiz – dein Social-TV
Joiz ist nicht nur jung und lässig, joiz ist auch ein bisschen frech und beherrscht dabei trotz allem immer den Drahtseilakt zwischen Seriösität und Coolness. Vielleicht ist es das, womit sich die junge Zielgruppe im Alter von 15 – 35 so gut identifizieren kann. Vielleicht ist es aber auch die Vielfalt an Möglichkeiten, die den jungen Digital Natives aus der Seele spricht. Joiz hat nämlich viel mehr zu bieten als stupides TV-Programm. Schließlich möchte die Jugend von heute Sprachrohr sein, mitgestalten und hautnah dabei sein, wenn Jugendsendungen entstehen. Das Konzept von joiz passt sich diesen Anforderungen an und ermöglicht erstmals ein soziales Mitmachprogramm – genau das, was zum Beispiel bei Formaten wie „Quizduell“ kläglich gescheitert ist. Streamen, chatten, kommentieren, voten, vorschlagen – um nur mal einige von unzähligen Funktionen zu nennen, machen den Sender zum Publikumsliebling.
Video: joiz – Mach mich an. ©joiz Germany
Der Slogan „Hier läuft nichts ohne dich“ spiegelt eben das wieder, was joiz so besonders macht. Der Zuschauer steht im Mittelpunkt und kann das Geschehen aktiv beeinflussen und mitbestimmen. Chat, Skype und Votings beispielsweise sind in Echtzeit in die Livesendungen integriert. So kann live diskutiert, gefragt und geantwortet werden – auch mit den Lieblingsstars oder -moderatoren. Eine einmalige Registrierung auf der Webseite reicht dazu aus. Joiz handelt auf Augenhöhe und nimmt den offenen Lifestyle der Zielgruppe ernst.
Ich für mich stelle fest: Joiz ist super! Denn: Um hier dabei zu sein muss ich mich nicht mehr mit nerviger DVB-T-Technik herumschlagen oder aufstehen, um den Fernsehknopf zu betätigen. Ich muss mir ebenso keine Gedanken mehr über First- und Second-Screen machen. Ein Klick genügt und schon kann ich das aktuelle Programm im Livestream verfolgen, ganz nebenbei, vielleicht auch nur als Hintergrundbeschäftigung. Parallele Mediennutzung – heute schließlich eine Selbstverständlichkeit. Alle weiteren Infos zur Sendung und dem Sender kann ich nämlich direkt auf der Webseite nachlesen und mich aktiv mit einbringen. Joiz ist dabei ein bisschen Youtube, ein bisschen Facebook und ein bisschen Ebay zugleich. Social-TV ist also eigentlich ganz einfach und bringt das zusammen, was die digital Natives von heute halt so den lieben langen Tag lang tun.
So ganz neu ist das Konzept allerdings nicht mehr. Das Schweizer Original gibt es bereits seit 2010, joiz Germany zog im vergangenen Sommer nach. Seit dem 05. August 2013 bietet der Jugendsender nun auch in Deutschland 24 Stunden Free-TV in HD mit bis zu vier Stunden Live-Programm täglich. Trotzdem bleibt eine Frage im Raum: Sieht so das Fernsehen der Zukunft aus? Zumindest der Ansatz wirkt auf Anhieb innovativ und muss irgendwie polarisieren, sind doch Musiksender wie MTV und VIVA mittlerweile fast gänzlich uninteressant geworden und der Jugendkanal von ARD und ZDF nach langer Planung noch nicht geboren. Joiz hat also irgendetwas verstanden, woran alle anderen Jugendsender scheitern.
Sendungsvielfalt
Die Palette der Formatangebote reicht bei joiz von Star-Talk über Gameshows bis hin zu Ratgebersendungen. Ob Musik, Lifestyle, Fashion, Politik oder Klatsch & Tratsch – hier kommt jeder auf seine Kosten. Doch joiz geht auch am Puls der Zeit und präsentiert jede Woche die wichtigsten Themen für Jung und Alt etwas älter. Ganz interessant klingt das Nachrichtenformat NOIZ, das ich mir im Anschluss an den Besuch im Livestream anschaue. „Das ist dein Update des Tages und die beste Sendung der Welt“ – mit diesen Worten starten die Moderatoren Julia und Kevin in den 30-minütigen Newsflash aus Politik, Musik und Szene. Neben einem kurzen Nachrichtenüberblick nehmen den größten Teil der Sendung die besten, lustigsten und witzigsten Internetvideos ein. Ob außergewöhnliche Kunst, raufende Katzen oder Zunge-rausstreckende Kaninchen – Julia hat zu jedem Video ein kurzes Statement. Es ist mindestens „krass“, wenn nicht sogar „voll krass“ oder „superkrass“. Manchmal schleicht sich allerdings auch ein „wie süüüüß“ ein – bei dem Video von Pandababys zum Beispiel. Da wird doch eins ganz deutlich: bei joiz ist alles frei Schnauze. Da wirkt nichts auswendig gelernt oder gespielt. Joiz ist authentisch und die Moderatoren sind es sowieso. Hier ist alles erlaubt und nichts verboten. Daher ist es auch kein Problem, wenn alle fünf Minuten wild tänzelnde Menschen im Hintergrund durch das Bild laufen, kurz in die Kamera lächeln und sich dann wieder aus dem Bild schleichen. Bei joiz muss das eben so. Die Rubrik „der heiße Scheiß“ beendet das Format mit einem Musikvideo und kommt für fast dreieinhalb Minuten gänzlich ohne Kommentare aus. Für mich ist das der geeignete Moment, alle meine in der Zwischenzeit gesammelten joiz-Tabs wieder zu schließen, den Laptop beiseite zu stellen und mich von der Flut an Input zu erholen.
Endlich angelangt
Dieser „krass hippe“ Sender ist sichtlich angekommen, im Herzen von Berlin, in den Köpfen der heutigen Jugend und inmitten der deutschen Sendervielfalt.
Du kennst das neue Social-TV noch nicht oder möchtest mehr erfahren? Klick dich HIER durch die Webseite von joiz Germany.