Zeig mir deine Cookies und ich sag dir, wer du bist.

von Zora

Verweile ein bisschen an einem Ort und ich zeige dir einen noch schöneren. Dass das Internet unsere Sprache spricht, ist nichts neues. Dass es unsere Bedürfnisse erkennt, wenn wir etwas liken, auf uns eingeht, wenn wir etwas teilen, ist für so manchen die innigste wie aufdringlichste Beziehung innerhalb der virtuellen Welt.

HHTP nennt sich die Sprache, die uns manchmal Dinge über uns verrät, die wir glauben, selbst nicht gewusst zu haben, sogenannte Browser-Cookies, kurze Textinformationen, die unser Internetverhalten speichern, um dieses wiederum gezielt zu steuern. Das wohl bekannteste Beispiel dafür, ist die personalisierte Werbung auf unsren Facebook-Profilen, die sich unsrem sonstigen Surfen auf externen Seiten anpasst. Das Online-Marketing nutzt dabei die zielgruppenorientierte Platzierung und Positionierung von Werbung.

Dass sich das Internet dadurch eigentlich kaum mehr anonym nennen dürfte, sondern vielmehr einen Marktplatz der Intimität ist und wir uns teilweise nicht nur durchschaut, sondern verfolgt fühlen, ist nicht so weit hergeholt. Man könnte doch aber auch sagen, dass es kaum einen angenehmeren Weg gäbe, als genau auf das aufmerksam gemacht zu werden, nachdem wir uns ohnehin umschauen. Denn was war zuerst da: unsere Bedürfnisse und unser Nutzerverhalten oder die entsprechende Werbung darauf, sozusagen die richtige Seite an unserer Seite? Letztendlich reguliert sich Online-Marketing genauso über Angebot und Nachfrage, vielleicht wird manchmal ein bisschen nachgeholfen. Aber wenn man das Produkt selbst ist, muss zumindest die Verpackung finanziert werden und da ist es mit der virtuellen Beziehung manchmal wie im realen Leben: Alles kostet und seinen es Nerven.

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