Ein Beacon kommt selten allein

1Auf das sich ständig ändernde Nutzungsverhalten müssen sich Unternehmen schnell anpassen. Tatsache ist aber, dass der Verbraucher den Agenturen und Marketingexperten immer einen Schritt voraus bleibt. Uns allen fällt das wahrscheinlich im Bus oder in der U-Bahn auf. Fast alle Fahrgäste, zumindest die meisten der jüngeren Generation – aber auch immer mehr ältere – halten ein Smartphone in der Hand. Zum Email-Checken, zum News lesen, zum Musikhören oder zum Spielen. Oder einfach nur so, aus Gewohnheit. Dabei sind längst neue mobile Gadgets auf dem Vormarsch: Nach Samsung und Co. hat nun auch Apple im April sein neustes Mitglied in der Apple-Familie gelauncht: Die Apple Watch

Nicht nur smarte Armbanduhren sind vielversprechende Gadgets, die zukünftig genutzt werden. Zukünftig werden noch viel mehr Gegenstände mit uns kommunizieren und unser Leben so angenehm wie möglich gestalten. Es gibt beispielsweise bereits Kühlschranke, die mitdenken2. Aber das nur am Rande, der nächste große Coup – da sind sich die Experten einig – steht unmittelbar bevor: Durch die sich veränderte Landschaft und das damit verbundene Nutzerverhalten, müssen sich die Marketingabteilungen Gedanken machen, auf welchen Kanälen sie ihre Kunden erreichen. Klar ist, dass der erwartete Durchbruch der Wearables (nah am Körper tragbare Minicomputer etwa in Uhren oder Brillen) das Marketing revolutionieren wird. Für Unternehmen gilt es also, sich rechtzeitig auf diese Revolution vorzubereiten.

Ein gutes Beispiel für fortschrittliches Marketing mittels des Einsatzes von sogenannten Beacons, liefert die Außenwerbe-Firma Ströer. Ströer startete im Düsseldorfer Hauptbahnhof einen großen Testlauf mit Beacons. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn suchten sie nach innovativen Konzepten für die lokale Werbung.

„Ströer erwartet Beacon-Boom mit Wearables“

Beacons als Werbetool werden bereits benutzt und können Kunden beispielsweise Push-Benachrichtigen mit Rabattcodes in Stores zuzusenden. Beacons sind kleine und relativ günstige Sender und basieren auf dem Bluetooth Low Energy Standard (BLE). Doch mehr Potenzial für die Technik, die sogenannte „Out-of-Home-Medien“ mit dem Internet verbinden, erwartet sich Ströer durch den Zuwachs an Wearables. Zu diesem Schluss kommt das Unternehmen im Zusammenhang mit einem großen Beacon-Test. Sechs Monate lang haben Ströer und die Deutschen Bahn das „größte öffentliche Beacon-Testfeld“ ausgebreitet. Dieser Versuch sei nun erfolgreich beendet, heißt es am Freitag. „Der Open Playground hat gezeigt, dass von den durchschnittlich täglich 250.000 Bahnhofsbesuchern rund 40 Prozent Bluetooth aktiviert haben“, so die Bilanz.

Ströer hält nun anhand der Fallbeispiele fest, dass das Interesse bei Agenturen und Werbungtreibenden, sich mit dem Thema iBeacon auseinanderzusetzen vorhanden ist und die Technologie vielversprechend ist. In Gesprächen mit Werbeagenturen habe das Unternehmen festgestellt, dass sich die Technologie zurzeit schneller als die operativen Planungsprozesse entwickle und der Boom der Beacons in der ohnehin florierenden Außenwerbung erst noch komme.3 Stöer weiter: „Wir gehen davon aus, dass durch die neuen Wearables das Potenzial für Beacon-Anwendungen in den Unternehmen nochmal zunehmen wird“.

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Bleibt nur zu hoffen, dass die Unternehmen die „Spam-Gefahr“ erkennen und die Beacons strategisch einsetzen, denn noch nie war es für Werber so einfach, Kunden auf direktem Wege anzusprechen. Und noch nie war für Verbraucher die Gefahr so groß, von einer Spam-Lawine auf seinem Smartphone überrollt zu werden – vorausgesetzt sie nutzen entsprechend programmierte Apps und haben in den Einstellungen des Mobiltelefons Bluetooth sowie die Hintergrundaktualisierung aktiviert.5 Fest steht, dass durch die Technologie der Wearables eine neue Ära angebrochen ist, die noch viele Innovationen im Marketing mit sich bringen wird.

Von Laura Arns