• Tweet
• 
• Sumo

• Tweet
• 

¹Fast jeder von uns kennt es: Da hört man mal wieder von einem Film, auf den man sich schon lange gefreut hat, lädt natürlich gleich noch seine Freundin ein, zieht sie nerdig erregt zur Kinokasse und dann das große „Oh“: Der Film läuft natürlich nur in 3D und mit Überlängenzuschlag. Wiederwillig werden 25€ auf die Theke und stumme Flüche zu dem unschuldigen Kassierer geschoben…                                     

von Jascha Sallmann

Pappbrillen und Grauzonen

Zwar hat die Technik uns das sitzen mit kopfschmerzenfabrizierenden Pappbrillen eingebracht, sie kann aber auch anders. Für viele junge Leute ist es zum Normalzustand geworden eben jene Inhalte völlig kostenfrei im Internet zu schauen. Das dies eine äußerst dunkle Grauzone ist, ist klar, genau wie die resultierende Folge: Richtig, mehr 3D und Überlängen-Zuschläge. Aus der Teufelsspirale zu entkommen ist schwer, dass klassische Kino scheint im sterben zu liegen und mutiert zu einem Trend, der dem Preis/Leistungsverhältnis nicht mehr gerecht wird.

Mit voller Kraft

Genau das dachten sich die kanadischen Entwickler und legten mit dem Imax        (Images Maximum ~ Größtmögliche Bilder) 1967 den Grundtsein des High- End Kinos.     Das Kino- System liefert hellere, schärfere und vor allem größere Bilder als jedes normale Kinoformat. War diese Art des Filmgenusses früher nur den Zahlungswilligen vorbehalten, so liegt der preis heute mit 12 bis 16 Euro bei einem bis zwei Euro über dem eines durchschnittlichen 3D Films², was das Imax in eine absolute Pole Position versetzt.

Imax in Zentral-London

³Über alle Grenzen

Vergleicht man die sozialen Medien, allen vorran Facebook und Twitter, so wird schnell klar: Ein Kino- System schafft es über staatliche Grenzen hinaus besser strukturiert, designed und beliebter (426 000 Follower auf Twitter ⁴ zu sein als jeder Kinobetreiber.  Das kommt einerseits durch Leistung, vielmehr aber durch die intensiven Online- Kampagnen. Die Twitterversion punktet mit wöchentlichen Gewinnspielen zu besonderen Filmveranstaltungen, Freikarten etc. Hierbei geht es um zweierlei: Einerseits wird der Absatz von Online-Tickets durch die beeindruckenden Bilder und Daten gefördert, andererseits geht es hier darum am Ball zu bleiben, also um Social Awareness und die Corporite Identity. Durch dieses System bleibt das Imax den Kinogängern als Krone der Schöpfung in erinnerung. Die Facebook-Schwester hat sich zu einer regelrechten Informationsplattform entwickelt.  HD-Trailersammlungen, Rankings, welcher Film kommt wann (Jeder Film hat seinen eigenen Hashtag), alles Gründe um möglichst lang auf der Seite zu verweilen.

Mit einem Knall, bitte!

Auch wenn manch einer widerspricht, für mich ist das „normale“ Kino bereits tot. Das Imax lebt das, was die Anderen versprechen: Showeinlagen, perfekte Bilder und wirkliches 3D. Wenn ich mich schon damit abfinden muss, dass die romantische Kinoatmosphäre verstorben ist, dann bitte mit einem Knall.