Neue AGBs: Die neuesten Änderungen bei Facebook

Wer sich seit dem 1. Februar 2015 bei Facebook eingeloggt hat, hat damit automatisch den neuen Nutzungsbedingungen des Netzwerks zugestimmt. Nutzer müssen sich damit abfinden, mehr Daten preiszugeben oder müssen das Netzwerk endgültig verlassen.

von Sonja Bachmann

Trotz breiter Kritik des Bundestags und von Verbraucherschützern, die über die Geschäftsbedingungen von Facebook bereits im Dezember debattierten, verschob Facebook das Einführungsdatum vom 1. Januar auf den 1. Februar 2015 und setzte somit seine neuen Richtlinien durch. Facebook kommentierte dies, man wolle den Usern „mehr Zeit geben, die Änderungen zu prüfen“.1

Betroffen ist die neue Datenrichtlinie, die neue Cookie-Richtlinie und die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen.2 Da sich kaum ein Nutzer diese neuen, kleingedruckten Richtlinien komplett zu Gemüte führen wird, hat Facebook einen Leitfaden Grundlagen zum Datenschutzerstellt. Dies ist eine interaktive Anleitung zu den am häufigsten gestellten Fragen. Darin wird beispielsweise erklärt, „was andere über dich sehen können“, „wie andere Personen mit dir interagieren“ oder „was du siehst“3. Das ist nun alles nichts neues, jedoch etwas transparenter dargestellt.4

Facebooklogo

Die wichtigesten Änderungen zusammengefasst:5

  • Sichtbarkeit / Datenschutz: Durch die neue interaktive Anleitung „Grundlagen zum Datenschutz“ will Facebook vereinfachen und es den Nutzern leichter machen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Nutzer selbst aktiv die Einstellungen per Opt-out abstellen muss, mit denen man nicht einverstanden ist. Des weiteren muss man sich bewusst darüber sein, dass Facebook zwar nach wie vor (außer ein Staat bittet darum!) keine Daten an Dritte weitergibt, jedoch alle Daten auf den hauseigenen Servern gespeichert werden.
  • Standortdaten: Facebook hat in der Vergangenheit schon vermehrt auf die Funktion gesetzt, Neuigkeiten von Freunden aus der Umgebung anzuzeigen. Diese Funktion wird durch die neuen AGB`s noch verschärft, indem Facebook anhand der Standortdaten gezielt Werbeanzeigen schaltet. Umgehen kann man dies, indem man der Facebook-App auf seinem Smartphone die GPS-Daten verweigert oder nur im Gebrauchsfall sein GPS auf dem Smartphone einschaltet.
  • Werbung: Bislang waren Werbeanzeigen im internen Facebook-Netzwerk von den „Gefällt mir“-Angaben abhängig. Nun will Facebook mit seinen neuen Richtlinien auch besuchte Websites und genutzte Apps auswerten. Wer beispielsweise Facebook geöffnet hat und nebenbei auf einer Seite für Goldschmuck surft, bekommt auf Facebook Anzeigen für Goldschmuck gezeigt. Demnächst wird auch in Deutschland ein Symbol oben rechts auf der geschalteten Werbung anklickbar sein, welches dem Nutzer offeriert, warum diese Anzeige für ihn ausgewählt wurde und welchen Zielgruppen er zugeordnet wurde. Dies kann der Nutzer dann in Zukunft auch ändern. Auf die Anzahl der Werbeanzeigen hat der Nutzer allerdings keinen Einfluss.
  • Kaufen-Button: Eine neue Funktion stellt der „Kaufen-Button“ dar. In Amerika bereits getestet, wird die neue Funktion bald in Deutschland verfügbar sein. Sie soll den Kauf von Waren direkt über das Facebook-Konto möglich machen. So könnte das Unternehmen auch an Einkaufsgewohnheiten und Zahlungsdaten der Nutzer kommen.

Wem das nun alles zuviel wird, dem stellt Facebook einen direkten Link zum Abmelden bereit. Facebook-Alternativen gibt es mittlerweile auch. Beispielsweise das Netzwerk Ello, welches verspricht, komplett ohne Werbung auskommen zu wollen.

  1. Vgl.: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-agb-was-sich-jetzt-beim-netzwerk-aendert-a-1015660.html, Zugriff 23.2.2015.  
  2. Quelle: http://www.stern.de/digital/online/neue-agb-bei-facebook-das-muessen-sie-wissen-2162772.html  
  3. Quelle: https://www.facebook.com/about/basics  
  4. Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Facebook_logos, Zugriff 23.2.2015. © Facebook  
  5. Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/facebook-neue-agb-ab-2015-die-aenderungen-im-ueberblick-a-1005605.html