Warum ist Facebook-Marketing für Startups so wichtig wie auch sinnvoll?

Still und heimlich hat sich das soziale Netzwerk mit dem „Daumen“ vom interaktiven Informationsaustausch mit Freunden zur riesigen Werbeplattform entwickelt. Es bietet unbekannten sowie bereits namhaften Unternehmen und in der Öffentlichkeit stehenden Personen die Möglichkeit, mit seinen/ihren Fans und Followern in Kontakt zu treten und zu interagieren. Mit dem richtigen Know-how bietet es in jedem Fall für jeden eine Chance, der weiß, damit umzugehen. Natürlich kann man als privater Facebook-Nutzer gegen die ständig wiederkehrenden Ads vorgehen. Wie das funktioniert, erklärt Jake im folgenden Video1:

von Philipp J. Thoma

Die Startup-Branche in Berlin boomt. Alle zwanzig Stunden wird im „Berlin Valley“ ein Startup gegründet2. Bei allen Startups stellt die Finanzierung automatisch die größte Hürde dar. Erwähnenswertes Eigenkapital haben nur die wenigsten und bei der Fülle an Startups finden sich auch nur jene schwierig, die in ein solches in den Startlöchern stehendes Unternehmen investieren können und wollen. Das Risiko ist immerhin extrem hoch, dass man für sein investiertes Geld eben nicht die später gewünschte Auszahlung erhält. Findet sich doch ein Investor, oder eine andere Finanzierungsmöglichkeit, sind die Startups gezwungen, dieses Geld in erster Linie in ihr Produkt zu stecken. Handelt es sich dabei um ein App-basiertes Produkt, benötigt man dazu den entsprechenden App-Programmierer, Backend-Developer, App-Designer und viele mehr, die die Idee aus den Köpfen der Founder in eben jene App umsetzen. Und vor allem die möchten auch entsprechend bezahlt werden. Wer im Programmieren von Apps besonders talentiert ist, kann im Grunde genommen verlangen, was er will. Denn das Angebot qualifizierter Programmierer ist limitiert – die Nachfrage riesig! Da kommt der Großteil aller finanziellen Mittel für die Entstehung, Verbesserung und Weiterentwicklung der App zusammen und es bleibt wenig Geld für andere Unternehmensbereiche. Gerade das Marketing leidet natürlich darunter und wer nicht wirbt, der stirbt. Ohnehin bedarf es an Fingerspitzengefühl, das eigene Unternehmen erfolgreich in der Öffentlichkeit zu lancieren. Unerfahrene Marketing-Strategen neigen dazu, viele einzelne, aufwendige Aktionen zu starten. Diese erfüllen ihre Funktion dann nur einmalig und verschlingen viel Geld. Dabei kommt es in erster Linie auf die Konstanz und durchgehende Präsenz an. Facebook-Marketing stellt sich dazu für Startups als beste Alterative heraus. Das Soziale Netzwerk von Gründer Mark Zuckerberg ist mit 1,39 Milliarden die mit Abstand am meisten genutzte aller Social-Media-Plattformen. 1,2 Milliarden davon nutzen sie auch auf ihrem Smartphone 3. Man erreicht darüber also den absolut größten Teil an Menschen zu jeder Zeit, an jedem Ort. Viele Fans zu haben reicht allerdings alleine nicht aus, um diese erfolgreich anzusprechen. Man benötigt ein entsprechendes Budget und muss wissen, wie man mit diesem umzugehen hat, um seine Posts und Kampagnen zu bewerben. Dazu muss man den entsprechenden Account mit einer Kreditkarte verifizieren und kann damit loslegen, die Beiträge seiner Company-/Fan-Page zu bewerben und Kampagnen erstellen. Dabei kann man zwischen verschiedenen Arten von Kampagnen auswählen. Hier ist eine Übersicht verlinkt, wie man sie im Ad-Manager von Facebook vorfindet.

Zu den gängigsten aller oben gelisteten Optionen gehört das Bewerben von eigenen Beiträgen (Page Post Engagement) und das Fördern der eigenen Seite (Page Likes). Das Bewerben der eigenen Posts macht in jedem Fall Sinn, da organische Beiträge lediglich 16% der eigenen Fans angezeigt werden. 4 Die organische Reichweite bezieht sich dabei auf die Menschen, die man kostenlos erreicht. 5 Bei dem privaten Nutzen von Facebook fällt auf, dass Beiträge von manchen von uns gelikten Seiten öfter im Newsfeed angezeigt werden als die von anderen. Da Facebook über die letzten Jahre so stark gewachsen ist, würden wir täglich über 1.500 Beiträge angezeigt bekommen, wenn wir jeden Beitrag im Newsfeed sehen könnten. Der Newsfeed ist also zu einer wertvollen Plattform geworden, die neben den privaten Beiträgen von Freunden auch zu einem Wettbewerb für Unternehmen avanciert ist. Damit so vielen Menschen wie möglich also die Beiträge und Werbeanzeigen aus Sicht des Startups angezeigt werden, muss es dafür zahlen. Will es mehr erreichen als die Konkurrenz, muss es auch entsprechend mehr zahlen als diese. Der Director of Product Management von Facebook hat dazu im April 2014 auf „TechCrunch“ angegeben, dass die Zahl der Seiten, die Nutzer mit „Gefällt mir“ markiert haben, im letzten Jahr um 50% gestiegen sind. 6 Dies bringt also Vor- und Nachteile mit sich. Denn natürlich haben junge Startups, die noch in den Startlöchern stehen nicht das Geld, um mit den Social-Media-Budgets der großen Firmen mithalten zu können. Allerdings können sie bis auf den Cent genau bestimmen, wie viel sie für ihre jeweilige Kampagne zahlen möchten. Dies funktioniert wie eine Art Prepaid-Guthaben, welches je nach Einstellung (in der Regel „daily“, also für 24 Stunden) aufgebraucht wird und dem Ersteller der Kampagne genau anzeigt, wie viele Menschen mit dieser Kampagne erreicht wurden.

Die zweitbeliebteste Variante ist das Fördern der eigenen Seite (Page Likes), aus Marketing-Sicht auch bekannt als „Page-Like-Kampagne“ und dem normalen Facebook-Nutzer besser bekannt als „Suggested Page“ (Empfohlene Seite), welche man meist zwischen den Beiträgen oder auf der rechten Seite von Facebook angezeigt bekommt. Für viele private Facebook-Nutzer eine nervige Angelegenheit, für Unternehmen oder Künstler jedoch die beste Möglichkeit, neue Fans und Follower zu generieren. Auch hier wird das gleiche Prinzip wie beim Boosten der eigenen Posts angewandt. Man kann es damit vergleichen sich auf die Straße zu stellen und zu flyern. Mit dem feinen Unterschied, dass die Leute dazu nicht beim hektischen Vorbeilaufen angesprochen werden, sondern in ihrer privaten Comfort-Zone erreicht werden können. Mit dem feinen Unterschied, dass das Design des Flyers täglich geändert werden kann. Ebenso wie die Anzahl an Flyern und Promotern, welche die Flyer verteilen, was genau eben durch etwaiges Erhöhen des eingesetzten Budgets erreicht wird. Zudem kann eingestellt werden, dass nur Menschen zwischen beispielsweise 18 und 34 Jahren angesprochen werden, nur in einer bestimmten Stadt leben, nur Singles, nur Menschen die sich für Mode interessieren und so weiter. Nirgends besser kann exakt die anvisierte Zielgruppe so genau (spezifisch) angesprochen werden wie beim Facebook-Marketing. Der Vorteil für Startups ist somit klar. Sie können mit der korrekten und sinnvollen Anwendung der Facebook-Ads mit der großen Konkurrenz mithalten und ihren Kreis an Fans und Followern stetig steigern, ohne übertriebene Kosten dafür aufzuwenden.7

Über eine Milliarde Menschen über Facebook-Marketing erreichen.

Begriffserklärungen:

  • Follower = „Fans“, die einem Künstler oder Unternehmen folgen und sich für weitere Informationen dieser oder diesem interessieren
  • Startup = Kürzlich gegründetes Unternehmen, welches sich noch in der ersten Phase des Lebenszyklus befindet
  • Berlin Valley = Berlins Name in der Startup-Szene in Anlehnung an das Sillicon Valley in Cupertino, California, wo die großen Internet-Riesen wie Facebook und Google, welche einst als Startups begannen, sitzen
  • Ads = Abkürzung für „Advertisements“ (Werbung, Anzeige)
  • Founder = Gründer
  • Company-/Fan-Page = Unternehmensseite, welches im Gegensatz zum privaten Benutzerkonto im weitesten Sinne kommerzielle Ziele verfolgt
  • Newsfeed = „Nachrichtenticker“, welcher mir die Informationen meiner vernetzten Freunde und Seiten anzeigt, welche mir gefallen
  1. Videonachweis: https://vimeo.com/97740886, Zugriff 20.2.2015. © Facebook.  
  2. Vgl.: http://www.tagesspiegel.de/themen/gruenderzeit/, Zugriff: 20.2.2015.  
  3. Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/37545/umfrage/anzahl-der-aktiven-nutzer-von-facebook  
  4. Quelle: http://www.huffingtonpost.com/2012/02/29/facebook-posts_n_1311330.html  
  5. Quelle: https://www.facebook.com/business/news/Organische-Reichweite-auf-Facebook-Antworten-auf-deine-Fragen  
  6. Quelle: http://techcrunch.com/2014/04/03/the-filtered-feed-problem  
  7. © Facebook, Bildnachweis: https://www.facebook.com/advertising, Zugriff: 20.2.2015.