Facebook – back to the roots?

Werden es immer noch mehr oder schon wieder weniger? Offiziell bestätigte Zahlen zu den Facebook-Mitgliedern bekommt man von Mark Zuckerberg nicht. Dabei ist es offensichtlich, dass immer mehr Leute auf alternative Kommunikationskanäle zurückgreifen. Gemeint sind aber nicht etwa andere soziale Netzwerke wie Instagram oder Twitter…

von Marie

Das etwas andere, ehemals nur für Harvard Studenten gedachte, „Jahrbuch“ legte einen raketenhaften Start hin und hatte bereits binnen weniger Monate mehr als 1 Millionen Mitglieder. 2006 folgte der Durchbruch. Facebook war nunmehr für Menschen auf der ganzen Welt verfügbar und somit das erste und bisher einzige soziale Netzwerk mit globaler Reichweite.1

Seitdem gibt es immer wieder große und kleine Veränderungen bei der Benutzung von Facebook. Wie beispielsweise den mittlerweile legendären „Gefällt mir“-Button und sein Symbol oder die nach wie vor recht unbeliebte Timeline. Die grundlegenden Features sind jedoch weitestgehend geblieben. Fotos und Videos hochladen oder teilen, den eigenen Status updaten oder den der Freunde kommentieren, Veranstaltungen erstellen und Nachrichten verschicken. Die meisten User nutzen Facebook im Schnitt einmal am Tag. So kam es 2013 zu einem Schnitt von täglich 4,75 Milliarden hochgeladenen Inhalten. Ebenfalls täglich und beinahe genau so oft wird der „Gefällt mir“-Button geklickt und doppelt so viele Mails via Facebook verschickt.

Die Ursache für diese Spamwut? Der Trivial-Trend

2Jeder hat einen solchen Facebook-Freund, der von morgens bis abends seinen Tagesablauf mit uns teilt. Das sind zahlreiche Statusupdates mit Verlinkungen anderer Leute oder Orter, via Instagram hochgeladene Fotos vom Mittagessen und Selfies. Das nervt. Zwar gibt uns Facebook die Möglichkeit den Nachrichtenüberfluss zu reduzieren, indem wir Leute blockieren und deaktivieren können, aber dann könnte man ihnen auch gleich die virtuelle Freundschaft kündigen. Indem Fall wäre Facebook allerdings überflüssig. Immerhin war es Zuckerbergs – zugegebenermaßen nicht erste – Intention, die Menschen auf der ganzen Welt mit einander zu vernetzten. Tatsächlich kommunizieren wir via Facebook trotzdem hauptsächlich mit Leuten aus unserem näheren Umfeld. Zudem merkt sich Facebook welche Seiten wir oft besuchen und mit welchen Freunden wir interagieren. Meldungen von Leuten mit denen wir weniger aktiv sind fallen somit durch den Newsfeed.

Viele nutzen Facebook deshalb nur noch als Kommunikationsplattform, um so viele Leute wie möglich zu erreichen. Wunderbar geeignet für die Wohnungssuche, An- und Verkauf von Gebrauchtwaren und Umfragen jeglicher Art (vorzugsweise für Abschlussarbeiten). Schnelle Inhalte mit einzelnen Personen oder einer Gruppe ausgewählter Leute teilen? Fehlanzeige. Diese Lücke füllt erst Whatsapp. Daher wandern Facebook immer mehr junge Mitglieder ab. Zwar vermutet man nach wie vor einen allgemeinen Anstieg der Mitglieder, der jedoch durch die nachziehenden Ü50er verursacht wird. Jugendliche nutzen soziale Netzwerke längst nicht mehr so exzessiv wie noch einige Jahre zuvor. Vielleicht weil sie ein größeres Bewusstsein für Privatsphäre bekommen haben und persönliche Inhalte lieber via Snapchat und Co. verschicken, statt sie mit der ganzen Welt im World Wide Web zu teilen. Vielleicht ist auch das nur ein weiterer Trend.

Es scheint auf jeden Fall so, als könne sich Mark Zuckerberg weitere kostspielige Features und Neuerungen sparen, denn die Facebook Pioniere haben sich längst wieder auf ein Minimum an Aktivität beschränkt, der Nachwuchs hat schon neue und coolere Kommunikationswege für sich entdeckt und die Oldies wären mit weiterem technischem Brimborium wahrscheinlich überfordert.

[Note]http://netzwertig.com/2013/11/11/veraendertes-nutzerverhalten-im-social-web-dernewsfeed-kommt-aus-der-mode/[/Note]

[Note]http://www.futurebiz.de/artikel/facebook-statistiken-475-mrd-inhalte-werden-taeglich-auf-facebook-geteilt/[/Note]

[Note]http://www.onpulson.de/themen/4057/fakten-ueber-das-nutzerverhalten-der-facebook-user/[/Note]

  1. Videonachweis: http://www.youtube.com/watch?v=PoUJQJB7jVc, Zugriff 20.7.2014.  
  2. Vgl.: http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2014-07/facebook-anfrage-netzknigge, Zugriff 20.7.2014.  

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