Man hört von ihnen, liest von ihnen, sieht sie im Fernsehen. Es wird nicht gern über sie gesprochen, denn wenn es um unangenehme Dinge geht, so blickt man in der Regel gerne über sie hinweg, verdrängt sie und lässt bestenfalls Andere die Arbeit erledigen, denn schließlich wird alles irgendwann einmal wieder gut. Die Rede ist von globalen Problemen; Probleme, die jeden von uns Menschen betreffen oder zumindest betreffen sollten. Ein besonderes Medium schafft es auf ansprechende Art und Weise auf diese aufmerksam zu machen.
von Kevin Santa
Jeden Tag gehen die verschiedensten Meldungen um die Welt. Berichtet wird von toten Elitepersonen, dem Untergang der Wirtschaft, angekratzten politischen Verhältnissen, verrückt gewordenen Machthabern, einsamen Bauern oder gescheiterten Popsternchen. Es ist klar, dass wir darüber Bescheid wissen müssen, denn worüber sollen das Fernsehen, die Radiosender und die Unmengen an Printmedien sonst berichten? Jedoch werden die uns täglich vorgelegten Informationen stark gefiltert. Wir sehen im Endeffekt nur das, was von den jeweiligen Programmchefs ausgewählt wurde. Einige wesentliche Themen, die dem einen oder anderen vielleicht die Augen öffnen könnten, bleiben in den Tiefen des Internets verborgen, wo sie nur für diejenigen zugänglich sind, die genau wissen, wo sie suchen müssen. Doch es gibt eine Alternative, welches sich dem Problem angenommen hat: Films For Action.
1Mit 148.000 Likes auf Facebook und über 2.500 Videos nutzt Films For Action die Kraft des Bewegtbildes, um Aufmerksamkeit zu erregen über Themen, denen die herkömmlichen Mainstream-Medien zu wenig oder gar keine Beachtung schenken. Das Unternehmen verfolgt das Ziel Bürger mit Informationen und Perspektiven zu versorgen, welche essentiell sind um eine nachhaltige und demokratische Gesellschaft auf internationaler Ebene zu schaffen.2Mit über 40 Kategorien, welche die unterschiedlichsten Themenfelder abdecken ist Films For Action mit einer riesigen Videothek zu vergleichen. Hier kann sich jeder Besucher ohne Anmeldung (welche jedoch möglich aber nicht notwendig ist) Filme von Usern aus aller Welt in englischer Sprache anschauen, die sich den verschiedensten Problemen der Welt annahmen und daraus entweder einen Kurzfilm, eine Dokumentation, eine Präsentation oder einen Trailer bastelten.
Von Umweltbelastungen,Fracking, Atomwaffen, Armut, der zunehmenden Globalisierung, Kapitalismus,Tierquälerei, sozialer Ungerechtigkeit, bis hin zu unserem zerstörerischen Konsumverhalten ist alles vertreten. Diese Videos können anschließend bei Gefallen in den sozialen Netzwerken „geliked“ und „geteilt“ werden, um so auf sie aufmerksam zu machen und ihre Verbreitung zu fördern. Auf der recht übersichtlichen Website von Films For Action findet man unter anderem die Rubrik „City Chapters“. Hierbei handelt es sich um Mediakanäle für amerikanische, als auch für einige internationale Städte, mit dem Ziel zu informieren, sich zu verbinden und andere User zum Handeln zu animieren. Die City Chapters von Films For Action veranstalten jährlich Screenings von Dokumentationen in „Independent“ Kinos, um so auf aufklärerische und handlungsorientierte Art und Weise, auf die in den Filmen angesprochenen Themen aufmerksam zu machen. Die Filme können anschließend von Menschen kostenfrei ausgeliehen werden, um sie sich entweder erneut anzuschauen oder um selbst solche Screenings zu veranstalten.
Aufgrund der ansteigenden Profitgier, Zensur, Homogenisierung und Irrelevanz der heutigen Medien, nahm sich Films For Action vor, den Trend der Massenmedien nicht mitzumachen und die Medien viel mehr als etwas darzustellen, was dem öffentlichen Interesse dient. Ihr Slogan lautet demnach: „Don’t just complain about the media. Be the media”.3 Mit der Erstellung eigener Kommunikationskanäle sowie einem facettenreichen Netzwerk unabhängiger, stetig wachsender Nachrichtenquellen, packt Films For Action das Problem direkt an der Wurzel. Hier kann man fast schon von einem stabilen und unabhängigen „Medienökosystem“sprechen.Mit themenbezogenen Kampagnen soll nach und nach eine Bewegung geschaffen werden, um soziale, wirtschaftliche und ökologischer Gerechtigkeit kund zu tun.4
Doch kann Films For Action dies wirklich erreichen? Das wird sich sicherlich noch zeigen. Fakt ist, dass sich das 2006 gegründete Unternehmen, als selbstbewusst und überaus ambitioniert darstellt. Die auf der Website gezeigten Filme und Videos sprechen unsere innersten Sorgen an, über die wir ungern sprechen und hinweg sehen. Es ist ein Projekt, geschaffen für kreative Köpfe, dessen Schrei nach Veränderung nicht erhört wurde. Es ist ein unabhängiges und alternatives Medium, welches das große Potenzial besitzt, eine globale Stimme zu erhalten.
- Quelle: http://www.lawrencevision.org/f/swwebimages/ffa_icons_promo_horizontal.jpg letzter Zugriff am 02.03.2014 um 23:12 Uhr ▲
- Quelle: http://www.filmsforaction.org/about/ letzter Zugriff am 02.03.2014 um 23:20 Uhr ▲
- Quelle: http://www.filmsforaction.org/about/ letzter Zugriff am 02.03.2014 um 23:42 Uhr ▲
- Quelle: https://www.facebook.com/filmsforaction/info letzter Zugriff am 02.03.2014 um 23:50 Uhr ▲