Chancen und Risiken des Viralen Marketings am Beispiel von Denic und Audi

von Aldina H.

Virales Marketing soll gezielt Mund-zu-Mund-Propaganda auslösen. Dabei wird auf ein Unternehmen sowie dessen Produkte aufmerksam gemacht. Virales Marketing konzentriert sich auf die Beziehungen der potenziellen Kunden untereinander. Die Werbebotschaft wird vom werbenden Unternehmen in Umlauf gebracht. Die Verbreitung dieser Botschaft findet ausschließlich durch die Kunden statt.

In Zeiten von Informationsüberflutung vertrauen Konsumenten mehr auf Empfehlungen aus ihrem Freundeskreis, als auf Werbung von Unternehmen. Um die virale Verbreitung zu gewährleisten, müssen die Menschen von der Werbebotschaft motiviert werden, die Informationen zu verbreiten.

Das Virale Marketing eignet sich sehr für das Social Media Marketing. Relevante Informationen lassen sich weltweit in Sekundenschnelle verbreiten. Einmal gestartet, lässt sich deren Verbreitung nicht mehr stoppen.

 Das worst practice Beispiel liefert zurzeit die Denic eg (Deutsches Network Information Center). Die Denic ist für die Registrierung von deutschen Internet-Adressen zuständig, also für Online-Auftritte, die mit der Adress-Endung .de im Netz zu finden sind.

Seit Tagen sorgt ein misslungener Imagefilm der Denic für Spott im Internet. Die Kritik ging so weit, dass sich das Unternehmen gezwungen sah, den Film zu löschen.

 Kurze Zeit später tauchte das Video im Netz erneut auf und verbreitete sich viral. Der Film verbucht ungeahnte Erfolge. Aktuell verzeichnet er auf You Tube 50.277 Klicks. Der Inhalt des Imagefilms ist ebenso amateurhaft konzipiert, wie dessen technische Umsetzung.

Bei Kerzenschein sitzt ein Pärchen auf einem cremefarbenen Sofa, trinkt Rotwein und schaut fern. Auf dem Bildschirm zu sehen sind einzelne Besucher, die bei der Denic-25-Jahr-Feier aufgenommen wurden. Als Protagonisten des Filmes haben Denic-Mitarbeiter mitgewirkt. Unterstützt wurde das Projekt von einer professionellen Firma für Corporate Filme.

Die Unterhaltung des Paares ist übertrieben und künstlich. Unvorstellbar, dass sich Menschen im realen Leben  so unterhalten würden. Hinzu kommt, dass die Dialoge grottenschlecht synchronisiert wurden.

Videonachweis:URL:http://www.youtube.com/watch?v=5xK2OXztIt4&feature=player_embedded; Zugriff: 05.03.2012

Der Film dauert knapp fünf Minuten. In Einspielern auf dem Fernsehgerät, die groß gezogen werden, erklären Vorstandsmitglieder der Denic eG den Zuschauern, wer oder was Denic eigentlich ist.

Gekrönt wird das Werk von einer wackeligen Kameraführung. Von Seriosität und Professionalität keine Spur. Anschließend geht es mit der wackeligen Handkamera hinaus in die Stadt. Gezeigt werden Werbeplakate mit Internetadressen, die auf .de enden.

Das Ganze wirkt hilflos und unfreiwillig komisch. Ganz egal, wie schlecht der Imagefilm der Denic auch sein mag, eins haben sie damit auf alle Fälle erreicht: Bekanntheitsgradsteigerung. Allerdings haben sie auch gleichzeitig dadurch ihr seriöses und professionelles Image irreparabel beschädigt.

 Ein Beispiel für gelungenes Viral Marketing ist der Imagefilm von Audi „Wo ist der Tank“? Dieser fasziniert mit innovativer Idee und professioneller Technik.

Eine Frau sitzt in ihrem Auto und kann sich nicht mehr erinnern, wo sich der Tank befindet. Sie muss mit ihrem Audi angeblich so selten tanken, dass sie vergessen hat, wo der Tank ist. In diesem YouTube-Video gibt es Hilfe von vier Akteuren (Fußballer Mario Gomez, ein Service-Team der Formel-1, ein Spezialeinsatzkommando und ein Navigations-Helfer), die man an der rechten Seite des YouTube-Kanals anklicken kann.
Hat man dann einen der vier ausgewählt, wird dieser Bestandteil des eigentlichen YouTube-Spots. Er zeigt der jungen Frau, wo der Tank zu finden ist. Der Clip wurde bisher 239.703 Mal aufgerufen. Dieser Spot zeigt, wie Unternehmen YouTube für ihre Kampagnen erfolgreich nutzen können.

Videonachweis:URL:http://www.youtube.com/watch?v=5xK2OXztIt4&feature=player_embedded, Zugriff: 05.03.2012

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