Penguin, Panda und Google

„Das Ziel von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nützlich zu machen.“ So lautet das Credo im Unternehmensprofil von Google. Rund eine Milliarde (1.000.000.000) Suchanfragen müssen pro Tag* abgearbeitet werden. Wie schafft es die Suchmaschine, täglich  den globalen Wissenshunger zu stillen?

Google ist eine Suchmaschine und in einem Punkt unterscheidet sie sich fast kaum von herkömmlichen Maschinen: Um zu funktionieren, bedarf es einer Steuerung. Im Fall der Suchmaschine übernehmen Algorithmen diese Aufgabe. Algorithmen sind vorab fest definierte Rechen- und Handlungsabläufe, die genau festlegen, wie vorzugehen ist. Um das zu veranschaulichen, stelle man sich ein Flugzeug vor, das von einem Pilot mit dem Steuerknüppel gelenkt wird. Sobald der Pilot den Autopilot einschaltet, wird quasi ein Algorithmus gestartet, der dem Flugzeug in Abhängigkeit zur Position vorgibt, in welche Richtung es auf welcher Höhe in welcher Geschwindigkeit zu fliegen hat. Auch eine Suchmaschine wie Google, schafft es nicht, aus sich selbst heraus zu funktionieren. Wie schafft es also Google, durch das Datendickicht des Internets zu navigieren und uns Suchergebnisse zu liefen? Google muss anhand von festen Kriterien feststellen können, ob eine Seite und deren Inhalt der jeweiligen Suchanfrage entspricht (high quality) oder nicht (low quality). Wer nun meint, das Kriterium sei ausschließlich die Zahl und Beschaffenheit der Links (Page-Rank; Link Wikpedia Artikel) plus eine SEO-Schönheitskur, der irrt und schadet vielleicht sogar dem eigenen Ranking. Das liegt daran, dass viele Website-Betreiber vor Jahren dazu übergingen, sich ausschließlich um die Optimierung ihrer Web-Seiten zu kümmern, um deren Ranking zu verbessern. Es entwickelten sich neue Geschäftsmodelle, wie der An- und Verkauf von Links z.b. hpbacklinks.com. Die Qualität des Inhalts war auf einmal zweitrangig und was nützt eine Suchmaschine, wenn sie nur noch Treffer liefert, die inhaltlich nur wenig mit der Suchanfrage zu tun haben?  Aus diesem Grund sahen sich die Entwickler gezwungen, den Algorithmus zu optimieren. Sie veröffentlichten im Jahr 2011 den Panda-Algorithmus und 2012 den Penguin-Algorithmus. Was hat sich seitdem geändert? Google ist dank Panda und Penguin in der Lage, überoptimierte Seiten von geringer inhaltlicher Qualitaet beziehungsweise Seiten mit einer schlechten oder verdächtigen Linkstruktur zu erkennen und dies im Ranking negativ zu berücksichtigen. Das heißt, dass der Panda-Algorithmus auf übertriebene On-Page-Optimierung anspringt, während der Pinguin-Algorithmus Linknetzwerke enttarnt und z.B. SEOler dabei ertappt, wenn sie ihre Seiten mit Anchortexten überfluten. Nun dürfte interessieren, ab wann der Panda „zubeißt“, also ab wann eine Webseite als inhaltlich schwach (low quality)  eingestuft und abgewertet wird. Dazu sei auf einen Test verweisen, den Peter van der Graaf, SEO-Spezialist  und Mitarbeiter von searchenginewatch.com durchgeführt hat und dessen Ergebnisse er dort veröffentlicht hat. Van der Graaf kam zu dem Ergebnis, dass der Panda-Algorithmus weniger einzelne Unterseiten bewertete, als ganze Sektionen, die aus mehreren Seiten bestehen, bis hin zu ganzen Internetpräsenzen, z.B. von Unternehmen. Die Abwertung vollzog sich dabei nicht linear, das heißt die Abwertung sank nicht parallel zur inhaltlichen Qualitaet, während der Spam-Anteil sich erhöhte,sondern fiel nach Erreichen bestimmter Schwellenwerten („tresholds“). Das Verhältnis von „high quality content“ zu „low quality content“ musste aber schon bei über 1:10 liegen, bevor eine Seite später im Ranking erschien. Einmal ertappt, bedurfte es zwar viel Arbeit, um sein Ranking wieder zu verbessern, jedoch war es insgesamt möglich, sein Ranking wieder zu verbessern, wie van der Graaf am Ende seines Tests schrieb.

Nun haben die meisten der Generation-Internet heutzutage wenig Zeit, sich so ausgiebig mit der Materie zu beschäftigen, andererseits ist dies auch gar nicht nötig, wenn darauf geachtet wird, relevanten und qualitativen Inhalt (high-quality content) ins Netz zu stellen . Wird dieses Ziel langfristig verfolgt, zahlt sich dies nicht nur im Ranking aus: Neben dem zufriedenen User drücken Panda und Penguin bei kleinen Schönheitskorrekturen auch ein Auge zu.

Martin Schulz
Too Much SEO? Google’s Working On An “Over-Optimization” Penalty For That
Matt Cutts von Google spricht über überoptimierte Seiten

Liga der SEO-Verlierer von Searchmetrics

http://www.panguintool.com
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