BlackHat – Eine unfaire Marketingstrategie

Von Nadine Wagenaar

Für Unternehmen ist Suchmaschinenoptimierung eine unabdingbare Marketingstrategie, denn wer nicht unter den Top10 der Google-Suchergebnissen gelistet wird, kann mit weniger Seitenaufrufen rechnen. Die Erkenntnis, dass sich laut Statistik kaum ein Internetnutzer auf der zweiten Ergebnisseite seiner Suchanfrage umsieht, macht sich manch’ konkurrierendes Unternehmen gerne zu Nutzen…

Suchmaschinenoptimierung kurz & knackig

Suchmaschinenoptimierung (englisch Search Engine Optimation, kurz SEO) bezeichnet Methoden, welche darauf zielen Websites in den unbezahlten Suchergebnissen von Suchmaschinen auf höheren Plätzen erscheinen zu lassen. Dazu bedarf es spezieller Maßnahmen die als „OnPage-Optimierung“ und als „OffPage-Optimierung“ bezeichnet werden.1

Unter dem Begriff der OnPage-Optimierung sind diverse Maßnahmen zu verstehen, die unmittelbar auf der zu optimierenden Website vorgenommen werden; Der Inhalt einer Website wird hinsichtlich der Relevanz-Kriterien von Suchmaschinen angepasst, wodurch eine bessere und optimale Indexierung seitens der Suchmaschine gelingt. Eine optimale Indexierung ist von großer Wichtigkeit, andererseits ist es für die Website schwierig unter den Suchergebnissen einer Anfrage gelistet zu werden.2 3

Die OffPage-Optimierungübernimmt seitenexterne Maßnahmen für die Verbesserung der Position einer Website in den Suchergebnissen; Es gilt die „Linkpopularität“ der zu optimierenden Website zu steigern. Eine Steigerung der Linkpopularität gelingt mit Hilfe von eingehenden Links – „Backlinks“ – anderer, möglichst hochwertigen Websites.4

Jedoch klügelt Google fortlaufend an Algorithmen, welche die Optmierungsmaßnahmen erschweren…

SEO vs. Google

In den 1990er Jahren war es einfach, Websites mittels verschiedener Methoden daraufhin zu optimieren, sodass sie bei Suchmaschinen-Anfragen an guter Position gelistet wurden; Die Technologien der frühen Suchmaschinen waren noch nicht ausgereift, geschweige denn gab es einen PageRank Algorithmus.5 Ein schlagkräftiger Titel im „HTML Code“ reichte für eine Website aus, um indexiert zu werden, wofür eine einfache Internetaffinität ausreichte. Der HTML Code (engl. Hypertext Markup Language, zu deutsch Hypertext Auszeichnungssprache) strukturiert die Inhalte, wie beispielsweise Bilder und Texte, auf Websites.6 Optimierungsmaßnahmen erschwerten sich erstmals, als der von Google entwickelte PageRank Algorithmus zum Einsatz kam. Der Google-Algorithmus unterliegt seit je her einer steten Weiterentwicklung und Veränderung. Dies erschwert die Optimierungsmaßnahmen, da nicht vollkommen nachvollziehbar ist, welche Kriterien für Google ausschlaggebend sind, Websites bei Anfragen in den Suchergebnissen höher oder niedriger zu positionieren.7

In regelmäßigen Abständen führt Google jedoch auch Updates durch, welche größere Änderungen im Suchalgorithmus mit sich führen. Die Updates mit dem Namen Panda und Pinguin sollen den Nutzern ein verbessertes Listing von Websites hinsichtlich dessen Suchanfrage bieten und Spam filtern. Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen, welche für ein gutes Suchmaschinen-Ranking gesorgt haben, können nach den den Google-Updates plötzlich zu einem Rankingverlust führen. Dies hat zur Folge, dass eine Website schlagartig ihre Postion bei Google verlieren kann. Häufig kommt es zu enormen Platzierungsverlusten, sodass es keine Seltenheit ist, dass eine Website vor den von Google durchgeführten Updates unter den ersten Suchergebnissen positioniert ist, danach allerdings erst auf der zweiten Seite der Suchergebnisse auftaucht.8

Während man also nicht hundertprozentig weiß, welche Kriterien für Google ausschlaggebend sind, Websites bei Anfragen höher oder niedriger zu positionieren, weiß man jedoch ganz genau was zu einer Abstrafung – sprich einem Rankingverlust – seitens Google führt.

Warum also nicht mit diesem Wissen Geschäfte machen; Schließlich ist eine derartige “Optimierungsmaßnahme” einfacher und außerordentlich effizient…

Der “Schwarze Hut” greift an

Anstatt die eigene Website zu optimieren ist es ebenso möglich die Website der Konkurrenz dahin gehend zu „optimieren“, sodass diese an Ranking verliert. Die logische Konsequenz daraus: die eigene Website gewinnt an Ranking und das ohne große Mühen; Oftmals reicht es aus, die Linkpopularität der Konkurrenz negativ zu beeinflussen. Viele Backlinks von Spamwebsites oder Websites mit pornographischen Inhalt reichen vollkommen aus.

Diese unfaire Marketingstrategie wird als Negativ SEO oder BlackHat SEO bezeichnet und die Möglichkeiten gegen diese unfaire Marketingmethode vorzugehen sind sehr rar gesäht. Bei einer BlackHat-Attacke bleibt einem meist nichts anderes übrig, als die Websitebetreiber, auf dessen Websites die Spamlinks gesetzt wurden, zu bitten diese zu entfernen…

Die Wirksamkeit ist zwar umstritten, …

jedoch kann man nicht leugnen, dass sich mit BlackHat SEO großen Schaden anrichten lässt. Ein aktuelles Beispiel ist der Online Zigarrenshop Noblego und nimmt hierzu auf seinem Blog Stellung und zeigt die Auswirkungen der Attacke auf ihre Website auf. “Pro fairer Wettbewerb – Contra illegale Methoden!” lautet der Aufruf des Unternehmens und hofft auf rechtliche Konsequenzen.

Anzumerken ist: Selbst wenn es gelingt der Konkurrenz mit einer BlackHat-Attacke Schaden zu zufügen, werden bald darauf neue Konkurrenten kommen. Auf lange Sicht betrachtet, ist es daher ratsamer die eigene Seite zu verbessern, als andere Seiten zu verschlechtern.

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