Die App – nützlich oder nutzlos?

Ein ganz normaler Tag ohne die Benutzung einer App ist in diesem Jahrzehnt beinahe nicht mehr vorstellbar. Apps schleichen sich immer mehr in das tägliche Leben und werden zum Freund und Helfer. Denn auf Apps ist gewöhnlich Verlass, wenn es gilt, die Bahn zu erwischen, einen Kuchen zu backen oder zu wissen, welche Strecke beim Joggen bereits zurückgelegt wurde. Auch in unserer Zeit gibt es dennoch viele Kritiker, die die erhöhte Nutzung von Apps als Gefahr mit Suchtpotenzial betrachten.

von Luca Josephine Barthel

Die Application, kurz: „App“ genannt, stammt aus dem englischen Sprachraum und bedeutet soviel wie „Anwendung“. Richtig bekannt geworden ist das Wort eigentlich erst durch das iPhone, auf dem im App-Store unterschiedlichste Apps gekauft oder sogar kostenlos erworben werden können.1   Mittlerweile ist jedes neue Smartphone mit einem App Store ausgestattet, über den Apps heruntergeladen werden können.

2Noch während des Wachwerdens werden im Bett die sozialen Netzwerke oder Emails mit dem Smartphone gecheckt. Wenn die anschließende Dusche heißt läuft, wird noch schnell Spotify geöffnet, um die Lieblingsplaylist anzuhören. Beim Frühstück genügt ein Blick in die Nachrichtenapp, um wieder auf dem neuesten Stand zu sein. Um sicher und pünktlich zur Arbeit zu kommen, hilft die Deutsche Bahn App dabei, eine passende Verbindung herauszusuchen. So zieht sich beinahe heimlich die Verwendung von Apps durch unseren Alltag.

App Nutzung: Tendenz steigend

Das Analyseunternehmen Flurry hat festgestellt, dass die App Nutzung über mobile Endgeräte alleine von 2013 auf das Jahr 2014 im Durchschnitt um 76 Prozent gestiegen ist.3 Es wurden alle Nutzer als aktiv gewertet, die mindestens eine App geöffnet hatten. Auch das zeigt, wie sehr sich die Nutzung von Apps immer noch entwickelt und dass immer mehr Menschen beginnen, diese routinemäßig zu benutzen. Während früher die Kinder zusammen mit ihren Puppen gespielt haben, sieht man diese heute immer häufiger zusammen vor einem Tablet sitzen, auf dem sie eine große Anzahl mobiler Spiele finden können. Das hat auch in meinem Umfeld schon zu Aufregung geführt. Doch es muss ja nicht gleich alles schlecht sein, nur weil es in unserer Kindheit oder in der unserer Eltern anders war. Zu der Zeit waren die technologischen Möglichkeiten noch weitaus begrenzter. Alleine in den letzten 30 Jahren hat sich das Internet rasend schnell entwickelt und damit auch Dinge, die uns in unserer heutigen Zeit große Hilfe leisten können: Emails, internetfähige mobile Endgeräte, Satellitennavigation etc.4

Immer mehr Menschen besitzen mobile Endgeräte und haben so die Möglichkeit, das sogenannte Mobile Infotainment in Anspruch zu nehmen.5 Der Begriff Mobile Infotainment umfasst Mobile Messenger (Facebook Messenger, Whatsapp etc.), Mobile Commerce, Mobile Audiodienste, Mobile Videos (YouTube, Live Streams etc.) und noch einige weitere praktische Features, die durch Apps anwendbar sind. Ich werde meine Kinder sicher nicht von morgens bis abends mit einem Tablet spielen lassen, habe aber bei Bekannten, die bereits Kinder haben, erlebt, dass es sich irgendwann fast nicht mehr vermeiden lässt, seine Kinder mit einem Tablet oder ähnlichen mobilen Spielgeräten auszustatten. Selbst Hausaufgaben können von Grundschulkindern zum Teil nur noch mit Hilfe des Internets erledigt werden, wobei ein mobiles Endgerät von Vorteil sein kann.

App Marketing für Unternehmen

Die Nutzung von App Marketing kann heute auch im Unternehmensbereich eine Menge leisten und wird für ein fortschrittliches Unternehmen beinahe vorausgesetzt. Zumindest eine unternehmenseigene Website mit browserbasiertem Responsive Web Design ist in diesem technologischen Zeitalter mittlerweile ein Muss. Durch browserbasiertes Responsive Web Design kann unter Anderem das Layout der Website für verschiedene Bildschirmgrößen angepasst werden und so sowohl auf dem PC als auch auf dem Tablet oder Smartphone ohne verschobene Bild- und Textausschnitte verwendet werden. Auch die Seitenelemente können dadurch für die mobile Nutzung vereinfacht werden.6 Das sind nur wenige von vielen Vorteilen, die App Marketing für das eigene Unternehmen beinhalten kann.

Wo ich den Kritikern recht geben muss: Nicht alle der rund 1.400.000 Apps, die sich derweil im Apple App Store finden lassen7, sind von großem Nutzen. Bei der App iPuke zum Beispiel erscheint auf dem Bildschirm ein kleines, blaues Gesicht, das bei einem Tipp mit dem Finger anfängt, sich zu übergeben. Das ganze kostet zu allem Überfluss dann auch noch 79ct. Zu mehr als allenfalls der Belustigung ist diese App nicht zu gebrauchen. Eine weitere sinnlose App nennt sich „Hold on“: Es wird ein Knopf gedrückt, auf dem „Hold on“ steht. Nebenbei läuft die Zeit ab. Unter dem Button steht die Anweisung, den Knopf so lange zu drücken wie es geht. Der Spaß kostet ebenfalls 79ct im App Store.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Apps mit Sicherheit zeitraubend sein können und auch eine Ablenkung, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene darstellen können. Die Betonung liegt hier aber auf können, denn so gesehen kann ein Fernseher oder ein besonders gutes Buch auch zu einer Ablenkung werden. Wenn man Apps an den richtigen Stellen einsetzt und sich nicht komplett davon abhängig macht, dann sind sie auf jeden Fall von Vorteil.

  1. Vgl.: http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/app, Zugriff: 25.7.2015  
  2. Videonachweis: https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8, Zugriff: 26.7.2015  
  3. Quelle: http://mobilbranche.de/2015/01/app-nutzung-prozent, Zugriff: 26.7.2015  
  4. Quelle:http://www.internetworld.de/bildergalerie/zehn-wichtigsten-technologie-erfindungen-letzten-30-jahre-940071.html, Zugriff 26.5.2015  
  5. Quelle:http://de.slideshare.net/Connected_FFM/t1f1-1400-krause, Zugriff 26.5.2015  
  6. Quelle:http://de.slideshare.net/Connected_FFM/t1f1-1400-krause, Zugriff 26.5.2015  
  7. Quelle:http://de.statista.com/statistik/daten/studie/208599/umfrage/anzahl-der-apps-in-den-top-app-stores/, Zugriff 26.5.2015