Warum Video-Content für Nachrichtenportale so wichtig ist

Heutzutage hat sich der Journalismus mit einer Reihe von Innovationen so weit entwickelt, dass viele Unternehmen neue Wege einschlagen, um ihre Angebote der Öffentlichkeit so attraktiv wie möglich bereitzustellen. Von dieser Art „Digitalem Journalismus“ erhoffen sich die Unternehmen eine Steigerung der Einnahmen und gleichzeitig ein breiteres Publikum zu erreichen. Doch wie effizient sind die Innovationen tatsächlich?

von Kevin Santa

Eines dieser sich in den letzten Jahren etablierten Hilfsmittel ist das „Video“. Laut „comScore“ schauten sich im Jahre 2010 im Schnitt täglich 89 Millionen Amerikaner ein Video auf einem Nachrichtenportal an. 1 Immer mehr Unternehmen machen davon Gebrauch, um so die Reichweite ihrer Beiträge zu erhöhen. Doch für viele ist diese Innovation mit einem zu hohen Kostenaufwand verbunden und demnach kaum zu realisieren. Ein weiteres Problem ist hierbei, dass Videos selten das gewünschte Besucheraufkommen erzielen. Auch für mobile Endgeräte erweist sich das Implementieren von interessantem News-Content aufgrund der kleinen Displaygröße als eine schwierige Herausforderung. Ob Tablet, Apple iPad oder Smartphone, jedes neue Gerät bringt neue Komplexitäten und einen zusätzlichen Kostenanteil mit sich. 2 Um nichtsdestotrotz im digitalen Zeitalter zu bestehen, investieren viele Verleger eine Menge Geld in deren Entwicklung. Doch die Nutzer dazu zu bringen sich überhaupt Videos anzusehen, ist und bleibt mitunter das größte Problem.

Unter den Pionieren befindet sich zurzeit das Nachrichtenportal „CNN.com“. Der Nachrichtendienstleister erbringt monatlich zwischen 60 und 100 Millionen Video Streams und unterscheidet sich somit erheblich von anderen Seiten mit ähnlich hohem Video Content. Die hohen Zahlen haben einen einfachen Ursprung: Nutzer unter 25 Jahren, welche sich unregelmäßig mit Social Media befassen, interessieren sich mehr für Features und Entertainment, als für die üblichen Hard News. Somit hat diese Sparte den größten Bereich auf CNN.com eingenommen. Die Website ist überwiegend auf Werbeeinnahmen angewiesen, die allesamt vom CNN Verkaufsstab gesteuert werden. Im Jahre 2010 betrugen die Gesamteinnahmen für CNN Online weltweit 500 Millionen US-Dollar. 3

“Videos im Netz bereitzustellen, ist eine schwierige Sache. Es ist mit sehr viel Stress verbunden.“, äußerte sich der „Chief Product Officer“ von „Forbes Media“ Lewis DVorkin dazu, dessen Unternehmen mit einer schwierigen Strategieentwicklung zu kämpfen hatte. Laut Alan Murray, dem „Deputy Managing Editor“ für „The Journal“, liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Kostenüberwachung. Selbst Reporter, die für Printzeitungen arbeiten, werden heutzutage in die Grundlagen der Videoproduktion eingewiesen, um sich die Kosten für Video-Editors zu sparen. 4

Doch sind Videos tatsächlich so gewinnbringend? Der „Miami Herald“ verdient mit seinem Video Content monatlich gerade einmal 4.000 Dollar. Bei 200.000 Streams pro Monat sind das im Schnitt 20 Dollar pro 1.000 Zuschauer. 5 Es ist in der Tat schwer abzusehen, ob Videos auf Dauer funktionieren. Ausschlaggebend hierbei ist meiner Meinung nach der angebotene Content. Handelt es sich beispielsweise um eine spektakuläre Autoverfolgungsjagd mit dramatischem Ende, so werden mit hoher Wahrscheinlichkeit größere Klickzahlen zustande kommen. Denn Fakt ist: Der Mensch ist ein Augentier, welches sich nach Sensationen sehnt. Sofern es sich nicht um etwas Überwältigendes handelt, nimmt die Aufmerksamkeit des Zuschauers sehr schnell ab. In Anbetracht der Fakten ist eines gewiss: Wenn ein Nachrichtenportal keine Videos anbietet, sind Klickzahlen so gut wie ausgeschlossen. Ob wiederum Videos als das erfolgreichste Hilfsmittel in der Welt des digitalen Journalismus sind, wird sich wohlmöglich noch zeigen.

  1. Vgl.:“ http://www.comscore.com/Insights/Press-Releases/2011/1/comScore-Releases-December-2010-US-Online-Video-Rankings“, letzter Zugriff am 25.07.2014 um 16:10 Uhr  
  2. Vgl.: „http://www.lemproject.eu/in-focus/news/the-challenge-of-designing-for-the-small-screen-and-why-it2019s-worth-it“, letzter Zugriff am 25.07.2014 um 16:20 Uhr  
  3. Vgl.:“http://www.comscore.com/Insights/Presentations-and-Whitepapers/2011/2010-US-Digital-Year-in-Review“, letzter Zugriff am 25.07.2014 um 16:30 Uhr  
  4. Vgl.:“http://www.cjr.org/the_business_of_digital_journalism/chapter_four_the_new_new_media.php?page=all“, letzter Zugriff am 25.07.2014 um 16:35 Uhr  
  5. Vgl.:“http://www.cjr.org/the_business_of_digital_journalism/chapter_four_the_new_new_media.php?page=all“, letzter Zugriff am 25.07.2014 um 16:38 Uhr  

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