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Mit dem Projekt Phonebloks gelang Dave Hakkens ein großer Erfolg. Nachdem die Kamera seines Smartphones den Geist aufgegeben hatte und er sich alleine aufgrund dieses kleinen Bauteils ein neues Gerät zulegen musste, begann sein großer Kampf gegen die „geplante Obsoleszens“. Sogar Google nahm sich dieser Idee an und nun steht die Zukunft der Smartphones in den Startlöchern. Wird sie einschlagen wie eine Bombe oder in einer kleinen Rauchwolke verpuffen? 

von Niklas Mann

Das modulare Smartphone „Phonebloks“ – © Phonebloks / Dave Hakkens / Presse Kit von https://phonebloks.com/en/contact#press

Zukunftsprognosen abzugeben ist quasi unmöglich. Der Markt wandelt sich so schnell, dass verlässliche Aussagen über seine Zukunft nicht mehr möglich sind. Gerade der Markt der neuen Technologien steigt, wenn man es so nennen möchte, exponentiell an. Jeden Tag gibt es neue Durchbrüche – mal imposant, mal weniger nennenswert. Eine Idee, die 2013 den Markt, oder zumindest die Einstellung des Marktes verändern sollte war die Dave Hakkens: Phonebloks. Er akzeptierte nicht, dass er sich nur wegen des Defektes eines einzelnen Bestandteils ein komplett neues Gerät zulegen und das andere einfach in den Müll schmeißen sollte. Lange dachte er über eine mögliche Lösung nach und erfand schließlich das erste modulare Smartphone der Welt.

Die Besonderheit?

Jedes einzelne Teil, aus dem das Smartphone besteht, ist austauschbar. Die Module wie Akku, Speicher, Kamera, Prozessor, Arbeitsspeicher und so weiter lassen sich beliebig kombinieren und austauschen. Ein Upgrade des internen Speichers ist durch das geniale Stecksystem innerhalb von Sekunden möglich. Sogar die Bildschirmgröße lässt sich so beliebig variieren. Dave Hakkens veröffentlichte am 10.09.2013 ein Video, in dem er seine Idee vorstellte¹.

Ein einfacher Clip mit animierten Zeichnungen wurde zum viralen Hit unter den Technikaffinen. Bis zum heutigen Tage (21.07.2014) wurde das Video alleine auf YouTube 20.575.814 mal geklickt. Ein unglaublicher Erfolg für den jungen Erfinder, der natürlich nicht unbemerkt blieb. Auf der Crowd-Sourcing Plattform Thunderclap erreichte die Idee 970.000 Unterstützer und eine soziale Reichweite von 381 Millionen Nutzern.² Unglaubliche Zahlen für eine unglaubliche Idee.

Es kam, wie es kommen musste: Für Dave Hakkens wurde der vermutlich größte Traum eines jeden jungen Entwicklers wahr. Seine Idee wurde vom Handyhersteller Motorola aufgekauft, welcher später selbst von niemand Geringerem als dem Soft- und Hardwareriesen Google geschluckt wurde. Aus Phonebloks entwickelte sich das Project Ara. In Zusammenarbeit mit Dave Hakkens und seiner unglaublichen Community arbeitet das Unternehmen jetzt an der wahrscheinlich größten technischen Neuerscheinung (bis jetzt), die hauptsächlich durch die Ideen der Gemeinschaft entstanden ist. Denn das Forum und die Website des niederländischen Designers dienen mittlerweile als Crowd-Sourcing Plattform, auf der die neuesten Ideen für das Project Ara zusammengetragen, diskutiert und weiterentwickelt werden. 2 Neuerungen in einem Projekt.³

Doch ist dies die Zukunft des Smartphone-Marktes?

Genau vorhersagen kann man dies, wie schon eingangs erwähnt, nicht; doch Phonebloks bietet viele attraktive Alternativen zu den gängigen Smartphones: Der elektronische Abfall, der einer besonderen Entsorgung bedarf, wird bei modularen Telefonen deutlich reduziert. Defekte Teile werden einfach ausgetauscht, Module, die nicht mehr up-to-date sind erhalten einfach ein Upgrade und sind somit wieder auf dem neuesten Stand der Technik. Zudem können die Käufer das Smartphone genau ihren Wünschen anpassen und so auch den Preis selbst bestimmen. Ab einem gewissen Grundpreis sind nach oben sicher keine Grenzen gesetzt. Egal, ob Akku- oder Speicherwunder, ob golden oder schwarz, jeder bekommt genau das Smartphone, das er will!

Hoffentlich wird das „Project Ara“, wenn es im Januar 2015 auf den Markt kommt, kein Reinfall. Es ist die perfekte Alternative zum bald erscheinenden iPhone 6, das nach einer gewissen von Apple vorgegebenen Zeit, wie schon seine Vorgänger, einfach kaputt gehen und dann nur noch für die Abfalltonne geeignet sein wird …