Aus dem Keller an die Chart-Spitze

Was hat Robert Lewandowski in diesem Jahr noch nicht getroffen? Wo steht der Eifelturm? Und wer hat den kleinsten? Ob schwierige oder einfache Frage, hier warnen wir Sie lieber gleich: VORSICHT SUCHTGEFAHR!1

von Carolin Chytrek

Der Sitznachbar in der S-Bahn tut es mit seinem Handy, der Vater vor dem Fernseher tut es mit seinem Ipad, sogar der Professor in der Vorlesungspause tut es. – Sie alle haben eines gemeinsam: Sie gehören zu den etwa 13 Millionen Nutzern der neuen App-Sensation, die täglich um Sieg oder Niederlage „zocken“. Seit ABBA und Ikea wissen wir, dass das skandinavische Königreich Schweden das Land der guten Erfindungen ist. Diese Schublade hat sich im Juni 2013 erneut geöffnet. Grund dafür ist „Quizduell“.

Wer hat’s erfunden?

Aus dem Keller an die Chart-Spitze. Quizduell ist der Beweis dafür, dass an der Tellerwäscher-Geschichte („Vom Tellerwäscher zum Millionär“) etwas dran sein muss. Doch die Erfindung von Quizduell war keinesfalls ein Glückstreffer oder ein Zufall. Die App entstand nämlich da, wo andere wilde Hauspartys feiern, Muttis ihre Wäsche waschen oder guter alter Wein gelagert wird: im Keller – und zwar in monatelanger, wenn nicht sogar jahrelanger Planung. Robert Willstedt, sein Bruder und zwei Programmierer sind die Väter des Zocker-Games. Willstedt, Lehrer für Sozialwissenschaften und Geschichte, erklärt die Erfindung auf gruenderszene.de, dem Blog für Start-Up-Unternehmen, wie folgt: „Gemeinsam mit zwei befreundeten Programmierern hatten wir schon einige leichte Spiele entwickelt. Dann wollte mein Bruder ein soziales Quiz machen. Quizduell war also eigentlich seine Idee.“ 2 Die schwedische Version gab es bereits im Jahr 2012, Deutschland zog ein Jahr später nach. Die Jahre ohne Kapital und wenig Geld zum Leben haben sich bereits jetzt ausgezahlt. Heute beschäftigt das Unternehmen etwa 10 feste Mitarbeiter. Weitere 40 freie Mitarbeiter arbeiten an dem Erfolg der App. Die Kosten können dank der Premium-Version und Werbung komplett gedeckt werden. Doch Millionäre seien die vier Schweden bisher noch nicht, erklärt Willstedt.3

Wie funktioniert Quizduell?

Doch Erfindung schön und gut, wie funktioniert nun die Nummer eins der App-Charts?Nach dem erfolgreichen Download aus dem App-Store müssen Nutzer zu Beginn einen Account anlegen. Der Benutzername und das Passwort sind obligatorisch für die App-Nutzung. Der Benutzername ist gleichzeitig der Spielername. Über den Button „Spiel starten“ auf der Startseite der App kann nun der passende Gegner ausgewählt werden. Dazu kann die App entweder auf die eigenen Facebook-Kontakte zugreifen oder einen beliebigen Spieler auswählen. Mithilfe der Eingabefunktion „Spieler suchen“ kann ein Freund oder bekannter Spieler herausgefordert werden. In sechs Runden werden nun jeweils drei Fragen aus den 20 Kategorien wie „Macht & Geld“, „Medien & Unterhaltung“ oder „Kinofilme“ beantwortet. Am Ende des Duells gewinnt derjenige, der die meisten Fragen richtig beantwortet hat. Das User-Ranking zeigt, wie gute in Spieler im Vergleich zu den anderen nationalen Nutzern abschneidet. Je mehr Gewinne, desto höher das Ranking. Mithilfe der Premium-Version lassen sich die nervigen Werbeunterbrechungen bequem abschalten. Für 2,69 Euro gibt es außerdem den Zugriff auf die eigene detaillierte Spielerstatistik. Außerdem kann ein eigener Avatar gestaltet werden. Die App kann sowohl im Android- als auch im iOS-App-Store kostenlos geladen werden.

Quizduell ist längst ein Exportschlager und mit mittlerweile 13,5 Millionen Nutzern allein in Deutschland (die weltweite Nutzerzahl wird etwa auf 20 Millionen geschätzt) ein echter Siegertyp. Neuerdings wird sich vor dem Fernseher nicht mehr gemütlich unterhalten, sondern gegeneinander gequizzt. Auch der Mitgründer Robert Willstedt zockt täglich, wie er erklärt. Obwohl er die meisten der etwa 25.000 Fragen (täglich kommen etwa 500 neue dazu) schon kenne sei sein Highscore „irre schlecht“1. Haben die Brüder sich zu Beginn die Fragen selbst ausgedacht, beschäftigen sie mittlerweile mehrere Redakteure, die selbst Fragen schreiben und eingereichte Fragen lesen und redigieren. Das Buch zum Spiel ist mittlerweile auf dem Markt erhältlich. Für die Zukunft sind weitere Updates und sogar eine eigene Fernsehsendung geplant.

Wohin der Trend Quizduell auch führen mag, eins ist sicher. Quizduell macht Spaß, die Bedienung ist einfach und ganz nebenbei wird noch etwas für die Bildung getan. Da dürfen wir getrost Luftsprünge machen, wenn es heißt: Du hast gewonnen!!

Die App kann hier gedownloaded werden.

  1. Videonachweis: https://www.youtube.com/watch?v=7WPsGSZzdNo, Zugriff: 28.02.2014.  
  2. Vgl.: http://www.gruenderszene.de/allgemein/quizduell  
  3. Vgl.: http://www.format.at/articles/1409/964/373010/quizduell-die-killer-app-keller  

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