Coca Cola: Viraler Spot gegen Social Media-Suchtis

Coca Cola vs. Social Media: Ein viraler Spot der Coke Company zeigt in amüsanter Aufmachung, wie Leute durch Social Media Nutzung ihr Leben verschlafen und präsentiert mit dem „Social Media Guard“ DIE Lösung, die der uncoolen Smartphone-Sucht ein jähes Ende bereiten soll…

von Jana Schwalbe

© http://cola-cola-deutschland.de, Media Newsroom

„Mach dir Freude auf“

Wer denkt bei diesem Claim nicht sofort an eine Flasche mit rotem Aufdruck? Coca Cola zählt unumstritten zu den bekanntesten Marken der Welt. Dafür sorgt nicht zuletzt die smarte Werbung, über die sich das Erfrischungsgetränk von Jahr zu Jahr neu definiert. Ob Commercials, Kampagnen oder auch Social Media Marketing, Coca Cola ist auf fast jedem Werbekanal erfolgreich vertreten. Wer hätte gedacht, dass Coca Cola jetzt einen Spot in Umlauf bringt, der begeisterte, gar ein wenig fanatische Social Media-Anhänger gezielt an den Pranger stellt? Mit 79 Millionen Anhängern auf Facebook und 2,3 Millionen Followern auf Twitter zählt die schwarze Limonade nicht gerade zu den inaktivsten Usern – und trotzdem: Coca Cola dreht den Spieß jetzt um und propagiert den übertriebenen Social Media-Konsum als „uncool“. Das Paradoxe: Coca Cola setzt bei der Message auf einen viralen Werbespot – und wie verbreiten sich virale Videos? Richtig, über die aktiven Nutzer von Facebok & Co. Gar nicht mal schlecht durchdacht, denn so wird der „Social Media-Suchti“ direkt in seiner gewohnten Umgebung angesprochen und hoffentlich dank dem „Social Media Guard“ vom sozialen Netzwerk aus zurück ins echte Leben geführt.

Beginnen tut der knapp 1:50-minütige Clip wie eine typische Smartphone-Werbung. Während die Menschen im Spot wie Roboter mit ihrem Smartphone beschäftigt sind und das Drumherum komplett ausblenden, erklärt die Stimme im Off, wie großartig soziale Netzwerke sind. Und weil wir sie immer mit unserem Smartphone bei uns tragen, können wir uns mit der Welt verbinden, mit unserer Familie chatten und unser Abendessen mit unseren Freunden teilen. Die Familie am Esstisch fotografiert das Menü mit ihren Handys, zwei Mädchen schauen sich auf ihrem Display Videos von Katzen an, obwohl die echte Katze neben ihnen sitzt. „Weil Social Media manchmal dem echten Leben im Weg steht, haben wir den Social Media Guard entwickelt„, stellt die Off-Stimme in Anbetracht der Teilnahmslosigkeit der „Social Media-Suchtis“ klar. Knapp 4,9 Millionen Mal wurde der „Social Media Guard“-Spot1 innerhalb einer Woche auf YouTube geklickt:

Nun kommt der „Social Media Guard“ zum Einsatz – eine Halskrause in typischen Coca Cola-Farben, die den Blick aufs Smartphone physisch verhindert. Begleitet von der Melodie des „Sonnenaufgangs“ aus Richard Strauss‘ Sinfonie „Also sprach Zarathustra“, geht im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne für die „Social Media-Suchtis“ auf. Jetzt, wo sie nicht mehr auf ihr Smartphone blicken können, stellen sie fest, dass auch um sie herum etwas aufregendes passieren kann.2 Gleich der Ironie des Spots, wäre so eine Anti-Social-Media-Halskrause für den Alltag manchmal gar nicht verkehrt.

Der „Social Media Guard“ ist erst der Anfang
Nach Informationen von FAZ.net, plane Coca Cola künftig sogar mehrere solcher Spots in Umlauf zu bringen. „Der Spot ist der erste Teil einer größeren Kampagne, in der wir die Auswirkungen von Social Media mit unseren Kunden diskutieren wollen“, zitiert das Feuilleton den Creative Director Sascha Kuntze von der zuständigen Werbeagentur Ogilvy.3 Das Statement lässt schon darauf schließen, dass Coca Cola eigentlich gar nicht darauf aus ist, seine Kunden von der Social Media-Epidemie zu befreien, sondern viel mehr die Diskussion auf eben solchen Plattformen sucht. Vielleicht sollen wir uns am Ende aber doch nur wieder zurück auf die „Eine Coke auf die Freundschaft“-Kampagne besinnen, die uns dazu aufrief, eine Coke mit unseren Freunden zu trinken – natürlich mit denen aus unserem Real Life, nicht jene von Facebook.

  1. Videonachweis: http://www.youtube.com/watch?v=_u3BRY2RF5I, Zugriff: 01.03.2014.  
  2. Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=_u3BRY2RF5I, Zugriff: 01.03.2014.  
  3. Quelle: www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/cola-spot-gegen-social-media-siehe-da-es-gibt-auch-echte-menschen-und-katzen-12818460.html, Cola Spot gegen Social Media, von Ursula Scheer, Zugriff: 01.03.2014.  

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