„Whatsapp“ – Das neue „Simsen“

Schnell. Unkompliziert. Bequem muss es sein. Ob auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, im Fitnessstudio oder in der Freizeit – viele ziehen heutzutage mobile Messenger Dienste der klassischen SMS vor, um sich mitzuteilen.

„Apps“ sollen uns einen Durchblick im unübersichtlichen „Dschungel“ der heutigen Medienlandschaft verschaffen und den Usern helfen, den Alltag simpler zu gestalten. Mit dem Zuwachs an innovativen Optionen der medialen Verständigung wächst auch das Mitteilungsbedürfnis der Leute. Eines dieser angesagten mobilen Messenger Dienste ist „Whatsapp“. Diese Applikation eignet sich hervorragend, um Nachrichten in Echtzeit von A nach B zu verschicken.

von Mohamed Mahmoud

Das folgende Video1 zeigt u.a., warum die App dem SMS-Texten vorgezogen wird:

Der Startschuss von „Whatsapp“

Am 24. Februar 2009 gründete der damals 33-jährige Jan Koum (37), mit seinem besten Freund Brian Acton (42) das Unternehmen Whatsapp Inc. in Santa Clara Kalifornien.2 Anfangs hatten die beiden mit Systemabbrüchen und Synchronisierungsproblemen der Nachrichten-App zu kämpfen. Hinzu kam, dass zu dem Zeitpunkt „Smartphones“ noch nicht in der Bandbreite, wie es heutzutage der Fall ist, im Umlauf waren. Das erschwerte die Verbreitung von der „App“. Nichts desto trotz hat sich der mobile Online-Plattform-Dienst in den letzten 5 Jahren äußerst stark in der mobilen Kommunikationswelt etabliert.

Exkurs in die Gegenwart…

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat das Potenzial und zugleich die starke Konkurrenz von „Whatsapp“ erkannt. Am 19. Februar dieses Jahres erwarb er die Firma für 19 Mrd. US-Dollar. Ein cleverer Schachzug von Zuckerberg das Milliarden-Unternehmen mit Seinem zu kombinieren. Neben den zusätzlichen Userdaten kommen ihm die jährlich anfallenden Nutzungsgebühren der „App“ von 89 Cent zu gute. Während die Facebook-Mitgliederzahlen mit den Jahren angefangen haben zu stagnieren, schossen die der Nachrichten-App weiter in die Höhe. Mit der Kaufabwicklung hat er gleichzeitig potenzielle Kunden für sich gewonnen und eine Bindung zu diesen forciert.

Was macht die „App“ erfolgreich und einzigartig?

Die benutzerfreundliche und schlicht gehaltene Messenger-Oberfläche erlaubt Jedermann, ob jung oder alt, ein einfaches Bedienen. So äußerte sich App-Schöpfer Koum am Mittwoch den 19. Februar 2014 auf seinem Blog: „building a cool product used globally by everybody. Nothing else mattered to us.“3 So wird darauf abgezielt, dass für Jeden der Zugang zur mobilen Chat-Plattform einfach möglich ist. „Whatsapp“ abgeleitet vom englischen „what’s up?“, zu deutsch „Was ist los?“4, ist kreativ und leicht einprägsam. Das Wortspiel aus „whats“ und dem Kürzel „app“ verleiht der Anwendung einen hohen Wiedererkennungswert. Zusätzlich haben die beiden Firmengründer es ,vom Gründungstag an, abgelehnt, Reklame in ihr Werk einzubinden. Dies gestaltet die Nutzung wiederum angenehmer. So hält sich Koum den Grundgedanken des Unternehmens: „No Ads! No Games! No Gimmicks!“, in Form eines beschrifteten Notizzettels, stets vor Augen.5

Wie funktioniert die „App“ eigentlich?

Die Voraussetzung um die „App“ nutzen zu können, ist ein Tarifvertrag für das Handy, der den UMTS-Dienst (Universal Mobile Telecommunications System) anbietet oder der Zugang zum WLAN. Die „App“ lässt sich problemlos im „App Store“ für jedes Betriebssystem, sei es Windows, Android oder iOS, herunterladen. Im App Store von Apple ist die Anwendung gegen eine Gebühr von 89 Cent zu erwerben.
Schritt 1: „Whatsapp“ aus dem App Store downloaden und installieren.
Schritt 2: Handynummer eingeben. (Die gespeicherten Kontakte aus dem Telefonbuch werden automatisch mit dem Messenger synchronisiert.)
Schritt 3: Der Chat kann gestartet werden.

Wie genau „Whatsapp“ funktioniert, zeigt das folgende Videobeispiel6:

Warum wird die „App“ dem SMS-Schreiben vorgezogen?
Langfristig betrachtet ist die „App“ die kostengünstigere Variante, die außerdem dem User noch andere nützliche Funktionen offeriert. So ist man in der Lage, neben dem Verschicken einer unbegrenzten Anzahl von Textnachrichten, auch noch direkt anklickbare Internetlinks sowie Audiodateien, Bilder und Videos ohne Nebenkosten zu versenden. Der Standort, an dem man sich befindet, kann nach Belieben mitgeteilt werden. Zusätzlich kann der Nutzer einen x-beliebigen Status seiner Wahl unter seinem „Username“ setzen. Anders ist es beim SMS-Dienst. Es gibt eine Längenbeschränkung der Textzeichen und das Einbringen von Videos oder Bildern kostet extra. Für den MMS-Dienst verlangen deutsche Mobilfunkanbieter durchschnittlich 39 Cent.

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Zahlen die für sich sprechen…

Wir schreiben das Jahr 2014 und es hat sich eine Menge hinsichtlich des Messenger Dienstes getan. Mittlerweile haben drei von vier Deutschen die Anwendung auf ihrem Smartphone installiert. 450 Millionen User verwenden den Dienst monatlich.7 320 Millionen sind es am Tag. Im vergangenen Jahr waren es noch 200 Millionen Nutzer täglich. 18 Milliarden Kurznachrichten werden weltweit täglich über die App verschickt. Anhand der Zahlen ist eine Verbindung zwischen der Entwicklung der Smartphone-Nutzer und dem Gebrauch von „Whatsapp“ in Deutschland zu erkennen. Im Jahr 2009 waren es 6,31 Mio., 2011 schon 17,8 Mio. und 2013 schließlich 37,4 Mio. Deutsche, die im Besitz eines mobilen „Alleskönner“ gewesen sind.8 Von den knapp 40 Mio. benutzen gegenwärtig mehr als 30 Mio. Deutsche „Whatsapp“.9 Der normale App-Nutzer verschickt im Durchschnitt 30 Nachrichten am Tag. Der durchschnittliche deutsche SMS-Nutzer versendet dagegen zwei SMS täglich.10 Die Zahlen sprechen für den Messenger-Service.

Fazit

Die große Funktionsvielfalt beim Nutzen von „Whatsapp“ und die Einfachheit des sich Mitteilens lässt die Anwendung zum Marktführer der mobilen sozialen Netzwerke werden. Da keine Werbemaßnahmen durchgeführt werden, ist (noch) keine Marketingnutzung möglich. Lediglich mit der Gebühr von 89 Cent wurde und wird weiterhin Profit erwirtschaftet. Es lässt sich abwarten, ob Facebook durch den Kauf von „Whatsapp“ zu Marketingmaßnahmen greift, um auch durch Werbung im mobilen sozialen Netzwerk Einnahmen zu generieren. Trotz des Sicherheits-Mankos, dass die Daten der User beim App-Gebrauch auf Servern in den USA gespeichert werden und die Inhalte folglich nicht den deutschen Datenschutzbedingungen unterliegen, wird der Dienst doch häufiger beansprucht als der SMS-Dienst. Die Tendenz weg von der SMS und hin zur bevorzugten Nutzung des Messenger-Dienstes wird auch in Zukunft weiter zu beobachten sein.

  1. Quelle: Youtube-Kanal, http://www.youtube.com/watch?v=hHaIGDRD6Oo, Letzter Zugriff: 21.02.14, 14:02 Uhr CET  
  2. Quelle: http://www.stern.de/digital/telefon/jan-koum-die-unglaubliche-erfolgsgeschichte-des-whatsapp-gruenders-2091476.html, Letzter Zugriff: 21.02.14, 11:30 Uhr CET  
  3. Quelle: http://blog.whatsapp.com/index.php/2014/02/facebook/ Letzter Zugriff: 21.02.14, 15:19 Uhr CET  
  4. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/WhatsApp, Letzter Zugriff. 20.02.2014, 13:37 Uhr CET  
  5. Quelle: http://www.huffingtonpost.com/taylor-casti/no-games-no-ads-no-gimmic_b_4825248.html, Letzter Zugriff: 22.02.2014, 12:22 Uhr CET  
  6. Quelle: Youtube-Kanal „whatsapp“, http://www.youtube.com/watch?v=eEYsYALIOqs, Letzter Zugriff: 21.02.14, 12:57 Uhr CET  
  7. Quelle: http://www.stern.de/digital/computer/hintergrund-whatsapp-erfolgreich-als-sms-alternative-2091600.html, Letzter Zugriff: 20.02.14, 21:15 Uhr CET  
  8. Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/198959/umfrage/anzahl-der-smartphonenutzer-in-deutschland-seit-2010/, Letzter Zugriff: 21.02.14, 12:39 CET  
  9. Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/koum100.html, Letzter Zugriff: 20.02.14, 20:43 CET  
  10. Quelle: http://www.chip.de/news/WhatsApp-Messenger-ueberholt-die-SMS_63781720.html, Letzter Zugriff: 21.02.14, 14:02 Uhr CET  

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