Die Vorteile eines Smartphones liegen auf der Hand. In den Anfängen des mobilen Endgerätes standen das Telefonieren und die SMS im Vordergrund, die MMS war schon ein technisches Wunderwerk, und es gab sogar den einen oder anderen, welcher diese technische Neuerung für Überflüssig hielt, gar verteufelte. Mittlerweile kann sich jedoch kaum noch jemand ein Leben ohne Handy oder eben Smartphone vorstellen. Doch was macht die Faszination, gar die Notwendigkeit, dieses kleinen Alleskönners aus?
von Sebastian Dzick
Die Nutzung
Laut einer Studie des Unternehmens „accenture“ wird das Internet von jedem zweiten Nutzer über ein Smartphone aufgerufen. Die Zahlen stiegen von 14 Mio., 2011, auf 30 Mio., 2012. Noch immer wird das Smartphone am häufigsten für die altbekannten Dienste verwendet. Das Telefonieren mit 86% und die SMS mit 70% stehen, laut einer Umfrage von „it-Espresso“, im Vordergrund der Nutzung. Doch diese klassischen Anwendungen mit denen mittlerweile jeder umzugehen weiß unterliegen dem Wandel und werden durch andere Anwendungen ersetzt. Das Mobile-Web mit Videotelefonie, WhatsApp und Social-Media sind in der Kommunikation auf dem Vormarsch, die E-Mail steht mit 77% bei den Befragten noch vor der SMS.
Der Freund
Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis wir auch mit dem Smartphone in einer Weise sprechen können, so dass es uns auch versteht. Man kann ihnen jetzt schon Namen geben und es ist sicher nur eine Frage der Zeit bis auch die Semantik der Sprache erkannt wird. Wenn ich ihm also sagen würde „Bärbel, Ich habe Schnupfen“, wird es meinen Namen kennen und mir sagen wo die nächste Apotheke ist.
Aber nicht nur die Location-Based-Services, die Navigation, Kommunikation und Information machen das Smartphone zu einem hilfreichen Freund. Es spielt eine immer größere Rolle in allen Bereichen des Alltags. Nach „accenture“ sind Mobile-Commerce, Mobile-Payment und auch Mobile-Banking auf dem Vormarsch. Über das Smartphone werden also zunehmen die auf Vertrauen basierenden High-Involvement Produkte zugegriffen.
So rasant der Mobile Markt wächst, sieht die Verbraucherzentrale genau hier die Gefahren des Smartphones. Mit dem Rasanten Wachstum des mobilen Marktes sieht die Verbraucherzentrale allerdings Gefahren bei den, über die Kommunikation hinausgehenden, Diensten. “Mit dem Smartphone hält der Verbraucher ein neues Machtinstrument in der Hand, das sich gegen ihn wenden kann. Wir müssen die Chancen nutzen, ohne die Risiken aus dem Blick zu lassen. Sonst sind es die Datensammler, die die Macht haben, Verbraucher am Gängelband führen und so das große Geschäft machen”, so der Gerd Billen, Vorstand der Verbraucherzentrale, gegenüber dem Internetportal „Mobilbranche.de“.
Der Datenverkehr über die Mobilfunknetze ist laut der Studie „Mobile-Commerce via Smartphone & Co“ des Institut immerhin seit 2008 von knapp 10 Mio. Gigabyte auf über 90 Mio. Gigabyte, 2011 gestiegen. So soll soll auch die Anzahl der genutzten Mobilen Endgeräte in Deutschland von 36 Mio., 2012 auf über 70 Mio., 2016 ansteigen.
Der Gott
Das Smartphone macht die Ubiquität, also die Allgegenwart, von Informationen möglich. Seien es Nachrichten und Artikel, der Kontakt zu den Mitmenschen, navigatorische Informationen, der Einkauf oder die Unterhaltung; das Smartphone sorgt für die Abdeckung all unserer Bedürfnisse, in einer Welt die sich zunehmend über das mobile Internet organisiert und artikuliert. Auch wenn das einzelne Gerät eventuell Bärbel heißt bleibt abzuwarten, welche sozialen Auswirkungen dieser Meilenstein der Technikgeschichte haben wird.