Google+ ging am 28. Juni 2011 online. Das Ziel war klar: Dem Social-Media-Giganten Facebook Konkurrenz machen und im besten Fall dessen Marktführerposition einnehmen. Hochgesteckte Ziele, doch ein Konzern wie Google muss solche hohen Anforderungen an sich stellen. Schließlich ist man nicht irgendwer, sondern die bekannteste Suchmaschine der Welt, die es als Verb, „googlen“ in einige Wörterbücher der Welt geschafft hat, unter anderem auch in den Duden. Doch wie sehen die Kräfteverhältnisse nach fast zwei Jahren aus? Konnte Google seine Ziele erfüllen?
Christopher Rust
Im Vergleich zu Facebook steckt Google+ noch in den Kinderschuhen. Der große Konkurrent beherrscht seit nun mehr fast neun Jahren den Social-Media-Markt. Bei 2,4 Milliarden Online-Nutzern weltweit vereint Facebook, mit einer Milliarde Nutzern, die halbe digitale Welt. Google+ jedoch hat nicht einmal in einem Drittel der Zeit die Hälfte an Usern rekrutiert, nämlich 500 Millionen in nicht mal zwei Jahren.
Was G+ besser macht
Das liegt vor allem daran, dass Google+ nicht einfach Facebook blind kopiert und auf seinen guten Namen setzt. Viel mehr haben sie durch innovative Neuerungen die Usability und das Interface von Social-Media-Plattformen revolutioniert und sich damit einerseits ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet und zum anderen den übermächtig scheinenden Rivalen in Zugzwang gebracht.
Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lpUDWCSRQIU; 13. Januar 2013)
Eine Neuerung war zum Beispiel die Empfehl-Maschine „Sparks“. Sie versorgt den User mit neuen Inhalten. Es „lassen sich Artikel zu bestimmten Themen abonnieren, einige schlägt Google vor, zusätzliche lassen sich über ein Eingabefeld einrichten.“
Facebook bietet nichts Vergleichbares an.
Die Einführung der so genannten „Circles“ ist zunächst nichts Neues. Allerdings ist die Einstellung offensichtlicher und intuitiver als bei Facebook. Vor allem muss man diese „Circles“ im Vorfeld festlegen. Die Kontakte lassen sich einfach per Drag and Drop in den jeweiligen Kreis ziehen. Damit wird genau festgelegt welche Inhalte man mit welchen Leuten teilt und vor allem mit welchen man sie nicht teilt. Sollten die vier vorgegebenen Kreise nicht ausreichen, zieht man einfach einen Kontakt in einen neuen, leeren Kreis und gibt diesem „Circle“ einen Namen.
Auch mit der Funktion des Videochats, dem „Hangout“ war Google+ Facebook voraus. Hier bietet Google+ die Möglichkeit mit bis zu neun Freunden via Video gleichzeitig zu chatten. Google+ war also die erste Social-Media-Plattform, die die Face-to-face-Kommunikation für sich erobern konnte.
Auch Unternehmen sind auf die innovativen Neuerungen aufmerksam geworden und machen sich diese zu Nutze, um ihre Kunden und Fans auf dem Laufenden zu halten und ihnen eine besondere Form der Kommunikation zu bieten:
Quelle: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=4AbrZVxCwgs; 13. Januar 2013)
Im Großen und Ganzen bietet Google+ mit den „Circles“, „Hangouts“ und den anderen Neuerungen keine bahnbrechenden Optionen. Aber sie bündeln sie in einer userfreundlichen und ansehnlichen Art und Weise, dass abzuwarten bleibt, wie die Entwicklung, sowohl was neue Techniken betrifft als auch neue Nutzer, in den nächsten Jahren noch weiter geht. Gespannt sein dürfen wir, ob und wie lange sich Facebook noch auf seinen Lorbeeren ausruhen will, oder ob Google+ den Zuckerberg bezwingt und der neue Platzhirsch im Social-Media-Bereich wird.