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Paid Content – die Nachrichtenrevolution im Netz

Über die letzten Jahre hat sich langsam etwas entwickelt und verändert auf dem Online-Zeitungsmarkt, speziell was das Bezahlen angeht. Aber nach einer allumfassenden Lösung sieht es trotzdem noch nicht aus. 

Von Nurhan Hayta

 wall-57370_640Quelle: http://pixabay.com/de/mauer-backsteinmauer-backstein-57370/ [1]

 „Paywall“ ist beinahe das zweithäufigste Wort aus den Mündern deutscher Online Chefredakteure, gleich nach „finanzieren“. Die gute alte Gratiskultur ist nicht mehr lange aufrechtzuerhalten, das wissen auch die deutschen Verlagshäuser. Und die rüsten, ähnlich den amerikanischen Kollegen, nach. Mittlerweile gibt es 77 deutsche Zeitungen mit einem Bezahlmodell (Stand 25.06.2014).

Tabelle mit Deutschen Bezahlzeitungen

http://www.bdzv.de/zeitungen-online/paidcontent/[2]

Werbefinanziert reicht scheinbar den Zeitungen nicht mehr. Hier sind die Begriffe „metered payment“ und „freemium“ die häufigsten Modelle. Bei Ersterem hat der Leser eine bestimmte Anzahl an Artikeln frei zu Verfügung, wogegen er bei dem anderen viele Artikel kostenfrei konsumieren kann und nur einige Elemente nur für Premiummitglieder zugänglich sind.[3] Aber es gibt auch einige wenige mit einer sogenannten harten Bezahlschranke. Einfach gesagt, wer nicht zahlt kann auch nichts lesen.

Im vergangenen Jahr verhielten sich die Nutzungskonzepte auf dem deutschen Markt folgendermaßen:

Paid_Content_ModelleQuelle: http://www.persoenlich.com/sites/default/files/Paid_Content_Modelle.jpg [4]

Ähnlich wie Bildplus, betreibt auch der „Chicago Tribune“ ein Premium-Abo-Modell. Jedoch mit einem entscheidenden Unterschied. Der Leser hat zusätzlich zu den „digitalplus“-Inhalten des Tribunes noch Zugriff auf andere Medien, wie zum Beispiel Artikel aus der „Forbes“.[5] Aber wird eine solche Zusammenarbeit der Zeitungen die Zukunft sein? Kann dies nicht zu Redaktionseinsparungen führen? Können so auch die Free-User überzeugt werden?

„Crowdfounding“ ist zudem stets ein Begriff, der die Runde macht. Ansporn sind die positiven Beispiele, die es geschafft haben. Kurz zum Verständnis, hier sind Onlinezeitungen gemeint, die sich über eine Spendensammlung unabhängig finanzieren wollen und Leser an den Themen und an den Texten teilhaben lassen wollen. Erfolgreich waren hierzulande die Krautreporter und bei unserem Nachbarn Niederlande De Correspondent, die innerhalb einer Woche die benötigte Spenderzahl von 16.000 erreichten, wogegen es bei den Berlinern bis zur letzten Woche dauerte.[6]

Was sich neu entwickelt und laut Erfinder Cosmin-Gabriel Ene gut etablieren wird ist das sogenannte „laterpayment“. Mit seinem Start-up Laterpay will Ene die Onlinezeitungen ausrüsten und ihnen ermöglichen jeden Artikel gewinnbringend zu platzieren. Das Prinzip ist einfach, man besucht eine Seite und liest die Artikel, im Hintergrund merkt sich ein Programm welche Artikel gelesen wurden und stellt ab einem Betrag von 5€ eine Rechnung per Mail an den Kunden. Diese kann er dann gemütlich per Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal begleichen. „Im Restaurant bekommt man auch zuerst sein Essen und zahlt hinterher.“,, so Ene.[7]

Ob sich das als Universallösung etablieren kann steht in den Sternen. Das einzige was man heute sagen kann ist, dass die Redaktionen ein Risiko eingehen müssen, wenn sie das für sich ideale System finden wollen, aber wie sich der Trend zeigt, sind sie mehr als bereit dazu. Und in vielleicht ein bis zwei Jahren kann man besser abschätzen, wo das ganze mal hinführen wird.

 

 

[1] http://pixabay.com/de/mauer-backsteinmauer-backstein-57370/ – zuletzt am 25.06.14 besucht

[2] http://www.bdzv.de/zeitungen-online/paidcontent/ – zuletzt am 25.06.14 besucht

[3] http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/bezahlmodelle-im-netz-abo-nein-danke.html – zuletzt am 25.06.14 besucht

[4] http://www.persoenlich.com/sites/default/files/Paid_Content_Modelle.jpg – zuletzt am 25.06.14 besucht

[5] https://members.chicagotribune.com/learn-more/ – zuletzt am 25.06.14 besucht

[6] http://www.taz.de/!136905 – zuletzt am 25.06.2014 besucht

[7] http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/bezahlmodelle-im-netz-abo-nein-danke.html – zuletzt am 25.06.14 besucht