In Berlin fand Mitte April die Bloggerkonferenz Re:publica erneut statt, einer der Organisatoren ist zugleich einer der bekanntesten Blogger deutscher Zunge, Markus Beckedahl. Er betreibt das Blog (sächlich ist laut Duden die Hauptvariante, vielleicht wegen „das Netztagebuch“ oder „das Netzjournal“; männlich geht als Nebenversion) Netzpolitik.org und gab dieser Tage die Gründung eines neues Vereins bekannt – „Digitale Gesellschaft e.V.“ Aus den Netz-Gemeinden kommt dazu auch viel Kritik (Internet-ADAC? Geschlossene Gesellschaft?). Beckedahl sagt, es gehe nicht um Vereinsmeierei, sondern pragmatisch vor allem darum, spendenfähig zu sein. Inhaltlich gehe es den 20 Gründungsmitglieder nicht um „naive Alleinvertretungsfantasie“, sondern um Teilnahme an Demokratisierungsprozessen. Hoffen wir, dass sich hier Vermachtungstendenzen nicht auch verselbständigen (vgl. BLZ. 26.4.11, S.26).
Verselbständigt hat sich anscheinend beim Elektronikkonzern Sony eine Menge an Daten. Wie der Branchendienst „kress“ meldet, hätten die Spekulationen über den anhaltenden Ausfall des Playstation Network ein Ende. Sony habe sich zu Wort gemeldet – allerdings habe der Konzern Millionen Nutzer eine Woche lang im Unklaren gelassen. „Wir mussten feststellen, dass in der Zeit vom 17. April bis zum 19. April 2011 bestimmte Services des PlayStation Network sowie Qriocity mittels illegalen und unberechtigten Eingreifens in das Netzwerk angegriffen wurden, heißt es im Firmenblog. Betroffen seien Passwörter, Adressen und vielleicht sogar Kreditkartennummern. Soviel hier zum Thema – feine digitale Gesellschaft! (kress.de vom 27.4.11, 08:37 Uhr).
ZDF-Moderator Cherno Jobatey muss anscheinend noch viel lernen: Am 20.4.11 fragte er im Morgenmagazin, was „uns die Katastrophe gelernt“ habe. Offenbar kaum richtiges Deutsch.