Von Sebastian Köhler
1.) Die Krautreporter auf der Zielgeraden: Am 6.6. durften wir als HMKW-Delegation Mitbegründer Sebastian Esser trotz dessen Stresses vor Ort in Berlin-Kreuzberg einige Fragen stellen. Esser gab sich ungebrochen optimistisch – die 15.000 angestrebten Mitglieder seien bis zum 13.6. erreichbar. Mir erscheinen wichtig die auch hier deutlich werdenden Perspektivenwechsel: Journalismus versucht als Zweck für die Nutzer und nicht als Mittel zu dem Zweck, Publika für die Werbewirtschaft zu schaffen. Damit tendenziell auch weg vom Vermarkten feststehender Produkte und hin zum Beteiligen an relativ offenen Prozessen. Vom fertigen Beitrag zum aktiven Beitragen, sowohl aus Sicht der Journalisten als auch aus der von Nutzern. „Freitag“-Chef Jakob Augstein rät den „Krautreportern“, das Projekt auch durchzuziehen, falls die 15.000 Mitglieder nicht geschafft werden (http://kress.de/mail/alle/detail/beitrag/126602-zieht-es-durch-jakob-augstein-macht-krautreportern-mut.html, Aufruf am 11.6.2014, 17.12 Uhr). Bemerkenswert, da seine Wochenzeitung ja auf eine recht ähnliche Klientel von Nutzern angewiesen ist. Wahrscheinlich sind von den Machern und Nutzern des „Freitag“ auch etliche bei den „Krautreportern“ dabei. Ich will mich da gar nicht ausschließen.
2.) Zum sprachkritischen Kaleidoskop: RBB-Info-Radio-Sportinterviewer Stephan Frase sagte am 21.5.2014 um 10.55 Uhr im Gespräch mit Rodler Felix Loch: „Sie haben unzählige Weltcup-Siege erreicht“. Ungereimtheiten dieser Art geschehen mittlerweile im Medien-Turbo leider unzählig (unzählbar) oft – aber die Anzahl der Weltcupsiege eines Sportlers lässt sich sicher ermitteln. Allerdings fehlt oft die Zeit oder Mühe dafür – aber das führt dann zu „ungezählten“ Siegen. Die jedoch nicht nur für Mathematiker durchaus zählbar sind – oder es doch wären