1.) Laut Nieman Lab an der Harvard-University (USA) lassen sich vier Elemente einer wirksamen Fake News bestimmen. „The four key elements of a successful fake news story“: Diese seien:
1. Emotional appeal – gefühlsstarke Ansprache
2. Veneer of authority: Story traces itself back to a leak or statement or something that supposedly happened – fragwürdige Verbindung zu Autoritäten, über behauptete Leaks oder Äußerungen oder sonst mutmaßlich Geschehenes.
3. Effective insertion point into the online space – wirksamer Einsatzpunkt im Netz
4. An amplification network (like Twitter or Facebook) – Eine Plattform zur Verbreitung wie Twitter oder Facebook.
Die Nieman-Lab-Leute raten dazu, sich im Kampf gegen Fake News einen oder mehrere dieser Punkte zu wählen und dann „zurückzuschlagen“.
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(Aufruf 31.5.2017, 17.04). Bleibt natürlich inhaltich weiterhin die Frage, ob und wie wir Fake News relativ zuverlässig erkennen können. Denn sie lauern vielerorts, siehe gleich ….
2.) Hier wird es sprachkritisch spannend, im Kaleidoskop: Ist es bereits eine Fake-News-Formulierung? Oder nur eine weitere der leider fast schon normalen deutlichen Bewertungen in Texten, die informationsbetont sein sollen?
Auf Tagesschau.de hieß es am 11.6.2017, 15.27 Uhr
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Das „unflexible Arbeitsrecht“. Eine natürlich komplett sachliche Beschreibung eines unstrittigen Sachverhaltes. Oder hätten sich die Nachrichtenredakteure besser das Attribut erspart? Zumal ja auch „Lockerung“ schon ziemlich sympathisch klingt – wer will schon „fest“ oder „verkrampft“ oder „erstarrt“ wirken? Man hätte auch „Aufweichung“ schreiben können – aber das klingt ja womöglich negativ ….
Mein Vorschlag: „Zentrales Vorhaben sind umstrittene Änderungen des Arbeitsrechtes.“ Das ist relativ sachlich. Und für die, die es genauer wissen wollen, muss es die Redaktion ähnlich sachlich dann ausführlicher beschreiben und erklären. Scheint aber eher schwer im Kontext dessen, dass sich weite Teile der reichweitenstarken Medien in einer Art „Macron-Fieber“ befinden mögen.