1. „The sun always shines on TV“, hieß es bei den Pop-Norwegern von „Aha“ schon vor 25 Jahren. Und heute: Das Fernsehen ist doch wieder auf dem stark steigenden Ast, zumindest quantitativ. Noch nie hat „media control“ seit 1992 höhere Werte gemessen und vermarktet als 2010. Jeder Deutsche ab drei Jahren hat demzufolge eine tägliche Verweildauer vor der „Glotze“ von 223 Minuten – das sind elf mehr als 2009. Dabei führen Sachsen-Anhalt (276) und Thüringen (274), während Bayern und Hessen hinten liegen (je 199 Minuten pro Nase). Die stärksten Zuwächse gab es bei den jungen Mittelalten (30-39 Jahre), um 15 auf 217 Minuten. Am meisten schauen aber weiterhin die über 50-Jährigen, nämlich 290 Minuten. So oder so dürfte das Fernsehen als Massenmedium nicht so schnell aussterben. (Quelle: kressdienst vom 4.1.2011)
2. Auch die TV-Nachrichten nicht, wenn es denn „Nachrichten“ sind: „RTL aktuell“ war im vergangenen Jahr die beliebteste Nachrichtensendung bei den jungen Zuschauern (14- 49-Jahre). Die um 18.45 Uhr beginnenden RTL-Hauptnews erreichten im Schnitt 1,53 Mio Gucker und damit einen Marktanteil von 19,9%. Die „Tagesschau“ im Ersten kam bei der begehrtesten Zielgruppe 2010 auf 1,26 Mio Zuschauer und einen Marktanteil von 12,0%. Rang 3 in der Jahreswertung bei der jungen Zielgruppe belegten die Sat.1-Nachrichen (0,82 Mio.; MA: 8,0%). Beim Gesamtpublikum bleibt freilich die „Tagesschau“ meistgesehene Hauptnachrichtensendung, mit durchschnittlich 5,34 Mio Zuschauern (MA: 18,9 %). RTL konnte sich 2010 mit den von Chefredakteur Peter Kloeppel moderierten Hauptnachrichten gegen die ZDF-Nachrichtensendung „heute“ durchsetzen: „RTL Aktuell“ sahen durchschnittlich 3,91 Mio Zuschauer (Marktanteil: 18,2%), „heute“ schalteten durchschnittlich 3,75 Mio (MA: 16,6%) ein. (Quelle:“http://kress.de/tagesdienst/detail/beitrag/108068-nachrichten-jahrescharts-die-jungen-gucken-kloeppels-rtl-aktuell.html“).
3. Zum Kaleidoskop (Sprachkritik): Hier mein Mail-Wechsel mit der Redaktion der Tagesschau in Hamburg zum Thema „Wer kann was entschuldigen?“ vom 21.12. Wir hatten in der Reuters-Redaktion auch gerade darüber diskutiert – Thema war die journalistische Vermittlung des Verhaltens der Bahn-Spitze:
Liebe Kollegen, da wir es hier in der Redaktion auch gerade besprachen: Die Bahnspitze KANN sich nicht entschuldigen. Es liegt auf Seiten der Kunden, das Verhalten der Bahn zu entschuldigen – oder eben auch nicht. Die Bahnspitze kann und sollte – und das sagen die Kollegen ja mittlerweile auch per Zugfunk – um Entschuldigung bitten. Was meinen Sie? Mit freundlichen Grüßen: Sebastian Köhler Producer, GERMANY
Die Antwort der Tagesschau-Redaktion kam postwendend:
Sehr geehrter Herr Köhler,
vielen Dank für den Hinweis. Wir werden den Fehler sofort beheben.
Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage!
Mit freundlichen Grüßen
Britta Reinke
Redaktion tagesschau.de
Geht doch – wenn wir alle lernfähig bleiben.
In diesem Sinne ein gutes Jahr 2011! Bleiben wir dran!
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