Von Sebastian Köhler
1.) Die Spatzen in den Händen zwitscherten es schon lange von den Dächern nicht nur der Börsengebäude: Passwörter können geknackt werden, und Nachrichtenagenturen sind relativ schwere Tanker. Der aufsehenerregende Passwort-Klau beim Twitter-Account der Nachrichtenagentur AP soll Folgen haben. Twitter ließ verlauten, das Sicherheitsproblem schnell lösen zu wollen. Laut einem Bericht von „Wired“ basteln die Twitter-Techniker bereits an einem Zwei-Schritte-Login, die offizielle Einführung soll kurz bevorstehen. (http://kress.de/mail/alle/detail/beitrag/121021-nach-dem-passwort-klau-bei-ap-twitter-plant-schnelle-einfuehrung-von-zwei-schritte-login.html, Aufruf am 24.4.2013, 21.30 Uhr)
Bislang müssen Kriminelle nur das Passwort eines Twitter-Accounts knacken. Der Profilname ist öffentlich. Im Fall von AP verschickten die unbefugten Eindringlinge eine Falschmeldung, derzufolge es im Weißen Haus Explosionen gegeben hätte und Präsident Barack Obama dabei verletzt worden wäre.
2.) Der US-Leitindex Dow Jones sackte nach Bekanntwerden der vermeintlichen Schreckens-Kurznachricht um 145 Punkte ab – während der Schock-Momente sollen knapp 136 Mrd. Dollar an Börsenwert „vernichtet“ worden sein. Das ist natürlich Mediensprech-Blödsinn und ein Fall für das sprachkritische Kaleidoskop, denn die real investierten Gelder und Gegenwerte verschwinden nicht, sondern werden „nur“ umverteilt, tendenziell zugunsten der Global Player im weltweiten Börsengeschäft. Und da wir einmal bei den Global Players sind – Branchengrößen der Medienwelt wie Apple, Google, Microsoft oder Dropbox verwenden schon seit einiger Zeit die Zwei-Schritte-Login-Lösung.
3.) Der ZDF-Reporter am Mittwochabend beim Spiel Dortmund gegen Madrid: „Ronaldo gegen drei, da ist der Ballverlust vorprogrammiert“. Tja, wenn man wüsste, was „programmieren“ bedeutet, ob nun im wörtlichen oder übertragenen Sinne, könnte man die Vorsilbe „vor“ auch einfach mal „weg-subtrahieren“.